VfL Oldenburg II – Rostocker HC 35:31 (14:15)

Oldenburg Das hat es tatsächlich lange nicht gegeben. Am Sonntag mussten die Frauen des Rostocker HC in der Drittligapartie bei der Bundesligareserve des VfL Oldenburg ihre zweite Auswärtsniederlage in Folge einstecken. Zwei Spieltage vor dem Saisonende ist der Vorsprung des Tabellenführers auf Verfolger TSV Nord Harrislee, bei dem die Dolphins am kommenden Samstag im dritten Auswärtsspiel nacheinander antreten müssen, somit auf drei Punkte geschrumpft und die Entscheidung um den Meistertitel weiter vertagt.

Eine Woche nach der 38:41-Niederlage in Henstedt-Ulzburg hatten die Spielerinnen die nächste schwere Auswärtsaufgabe zu erfüllen und sich vor allem vorgenommen, in der Abwehr besser zu stehen. Dies gelang den Gästen insbesondere in der Anfangsphase der Partie richtig gut.

Nele Reimer (7), Charlotta Beuck (2) und Finia Wolf (4) sorgten dafür, dass bereits nach drei Spielminuten ein 3:0 für den Tabellenführer an der Anzeigetafel der mit 200 Zuschauern gut besuchten BBS-Halle in Oldenburg Wechloy stand. Auch wenn die Gastgeberinnen in der Folge etwas besser ins Spiel kamen, der Favorit von der Ostseeküste blieb vorn, führte in der 19. Minute bereits mit 12:7. VfL-Trainer Andreas Lampe nahm seine erste Auszeit und stellte um, spielte fortan im Angriff mit dem siebenten Feldspieler und damit verbunden einem anderen Kreisläuferverhalten. Diese taktische Maßnahme zeigte deutlich Wirkung. Die Dolphins kassierten in der Folge immer wieder Treffer vom Kreis oder verursachten Strafwürfe. Dadurch konnten sich die Gastgeberinnen bis zur Pause auf 14:15 herankämpfen.

Den ersten Treffer im zweiten Durchgang erzielte Nicole Rotfuß, aber der VfL blieb im Angriff weiter gefährlich und konnte so das Spiel jetzt drehen. Das 17:16 (33.) war die erste Führung für die Einheimischen und diese sollte bis zur 45. Minute bestand haben. Aber die Rostockerinnen setzten sich zur Wehr, wollten auf jeden Fall wieder in Vorhand kommen. Es war Patryca Drewnik (5), die in eben dieser 45. Minute den Ausgleich zum 23:23 erzielte und wenige Sekunden später Torhüterin Lena Clasen, die den Ball zur 24:23-Führung für den RHC in das leere VfL-Tor warf.

Aber der VfL wusste sofort die passende Antwort, ging erneut mit 28:26 (51.) in Führung. Dominic Buttig nahm eine Auszeit und rüttelte sein Team noch einmal wach. Als Merja Wohlfeil (4) wenig später das 28:28 erzielte keimte wieder Hoffnung. Aber es sollte der letzte Ausgleich für die Dolphins an diesem Tag bleiben. Und so setzte sich der VfL am Ende vielleicht etwas zu hoch, aber nicht unverdient mit 35:31 durch.

Dominic Buttig wollte trotzdem zunächst das Positive hervorheben: „Wir haben trotz der Niederlage, insbesondere was die Leidenschaft angeht, ein ganz anderes Gesicht gezeigt als in der Vorwoche. Wir haben jedoch ab der 20. Minute das Oldenburger 7 gegen 6 und das damit verbundene Spiel der Kreisläuferinnen nicht in den Griff bekommen, sodass wir zu oft Gegentore aus der Nahwurfzone oder Strafwürfe hinnehmen mussten. Oldenburg hat das am Ende souverän und geduldig ausgespielt. Hier hätte ich mir von unserer Seite gewünscht, dass wir sie mehr unter Handlungsdruck setzen und uns früher gegen Sperren wehren.“

Zwar ist die Meisterschaftsentscheidung damit um eine weitere Woche vertagt, dafür herrscht aber endgültig Klarheit, dass es eine Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga geben wird. Da der Frankfurter HC seine Partie gegen stark dezimierte Schwerinerinnen am Samstag knapp für sich entscheiden konnte, hat der FHC als neuer Tabellendritter bei noch einem ausstehenden Spiel drei Punkte Vorsprung auf Platz 5 und somit den zur Qualifikation berechtigenden vierten Tabellenplatz endgültig sicher.

OM

Spielfilm:
0:3, 2:5, 3:7, 7:12, 11:15, 14:15 – 14:16, 18:16, 22:19, 23:21, 23:24, 24:25, 28:28, 33:30, 35:31

Siebenmeter:
RHC: 3/3, VfL: 10/10

Zeitstrafen:
RHC: 4 Minuten, VfL: 4 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen (1), Kiana Zidorn – Anna Franz (5), Britt Punzius, Charlotta Beuck (2), Emma Dubrau (1), Nele Reimer (7/3), Merja Wohlfeil (4), Marie-Sophie Weitzel, Lidia Halawczak (1), Finia Wolf (4), Patryca Drewnik (5), Megan Pieth, Nicole Rotfuß (1)