Rostocker HC – Pfeffersport Berlin 36:33 (17:18)
Rostock Am Ende war erst einmal durchatmen angesagt. Nach 69 Toren in 60 Minuten freuten sich die Damen des Rostocker HC über einen letztlich verdienten 36:33-Erfolg über Pfeffersport Berlin, der gleichbedeutend mit den ersten beiden Punkten in der aktuellen Drittligasaison ist.
Sicher auch aufgrund des schönen Wetters hatten am Samstagabend lediglich 150 Zuschauer den Weg in die Fiete-Reder-Halle gefunden und waren sich am Ende einig, dass jeder, der nicht mit dabei war, ein wirklich spannendes Handballspiel verpasst hat.
RHC-Trainer Dominic Buttig hatte vor der Partie versprochen, dass seine Damen im Vergleich zur Vorwoche insbesondere im Angriff effektiver sein wollen und dieses Versprechen setzten die Delfine, bei denen neben den Verletzten Nicole Rotfuß und Aenna Schult urlaubsbedingt auch Torfrau Lena Clasen fehlte, in die Tat um.
Den besseren Start in das Match erwischten allerdings die Gäste aus der Hauptstadt, die ebenfalls die ersten beiden Punkte einfahren wollten. Und so zog Pfeffersport nach dem 1:2 (3.) durch die erneut von der rechten Außenbahn sehr erfolgreichen Megan Pieth (7 Tore) zunächst auf 4:1 (6.) davon. Aber auch die Rostockerinnen waren vor allem im Angriff erfolgreich, konnten beim 5:5 durch Jana Grützner in der 10. Spielminute erstmals ausgleichen und beim 9:8 (17.) sogar zum zweiten Mal in Führung gehen konnten. Absetzen konnte sich der RHC allerdings nicht. Im Gegenteil, die Gastgeberinnen leisteten sich ein ums andere Mal zu einfache Stockfehler, sodass die Berlinerinnen wieder vorlegen konnten. Als es in der 20. Spielminute 11:9 für die Gäste stand, hatte Dominic Buttig genug und bat die Mannschaft zur Bank. Der Trainer fand offensichtlich genau die richtigen Worte, denn sein Team glich durch Tore von der seit Donnerstag endlich spielberechtigten Lidia Halawczak und Geburtstagskind Nele Reimer wieder aus. Aber die Gäste wussten immer wieder eine Antwort, sodass sie zur Pause beim 18:17 erneut vorn lagen. Ein Ziel hatten die Ostseestädterinnen allerdings bereits zu diesem Zeitpunkt erreicht, konnten sie doch in den ersten 30 Spielminuten exakt so viele Tore erzielen, wie in der Vorwoche in der gesamten Partie.
Es blieb auch in den zweiten 30 Minuten ein Spiel zweier Mannschaften, die sich mit offenem Visier begegneten. Aber die Gastgeberinnen waren jetzt konsequenter in der Balleroberung und im Abschluss. Hier zeichneten sich neben Megan Pieth vor allem die beiden polnischen Neuzugänge Patryca Drewnik und Lidia Halawczak aus, die jeweils 8 Tore erzielten. Aber auch alle anderen Spielerinnen stellten sich voll in den Dienst der Mannschaft, kämpften um jeden Ball. Auch der Angriffs- Deckungswechsel auf der halbrechten Position zwischen Liza Johannisson in der Abwehr und Nele Reimer im Angriff stabilisierte die Rostocker Defensive. So konnte der RHC aus dem 17:19 (31.) eine Führung (20:19, 33.) machen und diese nach dem erneuten Ausgleich sogar auf 26:20 (38.) ausbauen. Die Ostseestädterinnen präsentierten jetzt ihren gewohnten Tempohandball und lagen nach dem 33:26 durch Lidia Halawczak (47.) scheinbar uneinholbar vorn, zumal es in der 55. Spielminute immer noch 35:29 stand. Doch dann passierte das, was Dominic Buttig folgendermaßen beschreibt: „Die Mädchen wollen auch bei einer klaren Führung in den letzten 5 Minuten immer noch Tempo machen. Dabei passierten dann heute einfache Fehler, die Pfeffersport noch einmal etwas herankommen ließen.“ Doch zu mehr als Ergebniskorrektur reichte es nicht, am Ende stand ein letztlich verdienter 36:33-Erfolg für die Gastgeberinnen an der Anzeigetafel.
Während sich sein Team gemeinsam mit den Zuschauern über die ersten beiden Punkte freute, analysierte der Trainer: „Wir haben es heute im Angriff deutlich besser gemacht, die Vorgaben klar umgesetzt. Insbesondere im ersten Durchgang sind uns allerdings zu viele einfache Fehler passiert, die von einem guten Kontrahenten konsequent bestraft wurden. Am Ende haben wir uns diesen Erfolg aber gemeinsam verdient.“
Bemerkenswert an dieser spannenden, aber äußerst fairen Partie ist neben den vielen Toren auch, dass die guten Schiedsrichter ohne gelbe Karten oder Zeitstrafen ausgekommen sind.
Am kommenden Sonntag treten die Dolphins um 16:00 Uhr zum nächsten Auswärtsspiel bei der SG Todesfelde/Leezen an.
OM
Spielfilm:
0:2, 1:4, 5:5, 6:7, 8:7, 9:8, 9:11, 12:12, 12:15, 13:16, 17:18 – 17:19, 20:19, 26:20, 32:25, 35:29, 36:31, 36:33
Siebenmeter:
RHC: 5/4, Pfeffersport: 3/3
Zeitstrafen:
keine
So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Kiana Zidorn – Liza Johannisson (2), Nele Reimer (6/3), Sonia Siemko, Jana Grützner (4), Lidia Halawczak (8/1), Finia Wolf, Patryca Drewnik (8), Madeleine Ockert, Jette Köppen (1), Megan Pieth (7)
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