Rostocker HC – Frankfurter HC 26:22 (13:13)

Rostock Auch nach dem vierten Punktspiel in der aktuellen Drittligasaison bleiben die Frauen des Rostocker HC ungeschlagen. Im Traditionsduell gegen den Frankfurter HC konnte die Mannschaft von Dominic Buttig am Ende einen verdienten 26:22-Erfolg einfahren. Dabei konnte man die Voraussetzungen für das junge Rostocker Team gegen die favorisierten Frankfurterinnen sicher nicht als optimal bezeichnen. Nicht nur das Nele Reimer und Aenna Schult weiterhin nicht zur Verfügung stehen, es gab in der vergangenen Woche weitere Hiobsbotschaften für das Trainerteam Dominic Buttig/Thomas Rohde. So brach sich Linkshand Celin Kellert im Training den Mittelfuß und auch Lena Bunke knickte mit dem Fuß um und war nicht einsatzfähig.

Natürlich erschwerten diese Ausfälle die Aufgabe gegen den FHC weiterhin, aber die Gastgeberinnen gingen auch mit dem Selbstbewusstsein von drei Siegen aus drei Spielen in die Partie gegen das Team aus Brandenburg, das von vielen Handballkennern zu den Aufstiegsfavoriten gezählt wird. Gut 420 Zuschauer, davon etwa 40 Gästefans, bildeten den stimmungsvollen Rahmen für ein ostdeutsches Traditionsduell, dass über weite Strecken genau das hielt, was es im Vorfeld versprach.

Der erste Treffer des Spiels gelang den Gästen, doch nach dem 2:2 durch Hanna Strack, die am Kreis eine überzeugende Leistung bot und insgesamt 5 Treffer erzielte, gelang es dem FHC bis zur Pause nicht mehr, in Vorhand zu kommen. Die Gastgeberinnen erwischten einen guten Start in die Partie und konnten sich nach dem 4:4 (10.) immer weiter absetzen. Als in der 22. Spielminute Nicole Rotfuß ihren ersten Treffer erzielte, stand es 12:7 für die Gastgeberinnen, die zu diesem Zeitpunkt scheinbar alles im Griff hatten. Die Abwehr stand sicher, im Spiel nach vorn strahlte das Team Gefahr von allen Positionen aus. Doch dann gönnten sich die Ostseestädterinnen eine leichte Schwächephase und das Team von der Oder holte Tor um Tor auf. Auch eine Auszeit von Dominic Buttig beim 12:12 (26.) half nicht viel, zur Halbzeit stand es mit 13:13 wieder ausgeglichen.

Auch der erste Treffer in den zweiten 30 Spielminuten gehörte den Gästen. Das 14:13  (31.) sollte jedoch die letzte Führung des Frankfurter HC in der Partie sein. Nach dem 16:16 (37.) zogen die Gastgeberinnen auf 20:16 (43.) davon und gaben die Führung nicht mehr aus der Hand. Natürlich war es insbesondere die Abwehr der Dolphins mit einer starken Sara Peters, die im zweiten Durchgang nur noch neun Gegentreffer zuließ, aber auch in der Vorwärtsbewegung überzeugten die Einheimischen immer wieder, zeigten schöne und vor allem erfolgreiche Spielzüge. Selbst in doppelter Unterzahl traf Rostocks erfolgreichste Torschützin Lara Brezenci (7 Tore) zum 21:18 (47.) Noch einmal konnten die Gäste auf zwei Treffer beim 19:21 (47.)herankommen, doch dann zog der RHC durch Youngster Jette Köppen (5 Tore) spielentscheidend auf 24:19 (53.) davon. Am Ende erhoben sich die Zuschauer von den Plätzen und zollten dem Team stehenden Applaus für einen verdienten 26:22-Erfolg. Mit 8:0 Punkten setzen sich die Dolphins zunächst einmal in der Spitzengruppe ihrer Staffel fest, erobern sogar den zweiten Tabellenplatz und kommen so ihrem Ziel, möglichst rasch den Klassenerhalt zu sichern, wieder einen Schritt näher.

Lara Brezenci war die Freude über die zwei Punkte deutlich anzumerken: „Am Ende hat unsere Mannschaft gewonnen, weil wir offensiv und defensiv auf allen Positionen gefährlich waren. Jetzt müssen wir an unseren Fehlern arbeiten und uns auf das nächste Siel vorbereiten“, sprudelte es aus des sympathischen Kroatin nach der Partie heraus.

Auch Frankfurts Trainer Wolfgang Dahlmann, der aktuell gemeinsam mit Dominic Buttig und Ute Lemmel den A-Lizenz-Lehrgang in Rostock absolviert, erkannte auf der Pressekonferenz den Erfolg der Dolphins an: „Im Großen und Ganzen bin ich mit der spielerischen Leistung meiner Mannschaft nicht ganz unzufrieden. Aber Rostock war heute die bessere Mannschaft und ich kann nur gratulieren. Es ist natürlich Quatsch, dass wir zu den Aufstiegsaspiranten gezählt werden. Unser Ziel ist es, in dieser Saison die Mannschaft zu stabilisieren, um dann wieder höhere Ziele anzugehen“, gab er gleichzeitig einen Ausblick für sein Team.

Dominic Buttig war natürlich zu Recht sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Ich glaube, wir starten ganz gut in das Spiel hinein, haben dann allerdings im ersten Durchgang eine Schwächephase, wo wir den deutlichen Vorsprung hergeben. Unterm Strich aber heute wieder Riesenrespekt vor meiner Mannschaft. Wie sie die Verletzungen weggesteckt haben, mit dem kleinen Kader, was die Mädels da leisten, ist schon ganz stark.“

In den nächsten Wochen stehen die Dolphins vor gleich drei Auswärtsspielen in Folge. Los geht es am kommenden Wochenende beim Zweitligaabsteiger MTV Heide. Zwar konnten die Schleswig-Holsteinerinnen bisher erst einen Punkt  auf der Habenseite verbuchen, trotzdem weiß Dominic Buttig, dass es kein Selbstläufer für sein Team wird: „Man sollte Heide aufgrund der bisherigen Ergebnisse nicht unterschätzen. Sie haben nach dem Abstieg einen großen Umbruch gehabt, aber auswärts musst du gegen ein solches Team erst einmal gewinnen.“

OM

Spielfilm:
0:1, 1:2, 4:2, 7:4, 8:6, 12:7, 12:12, 13:13 – 13:14, 15:14, 15:15, 16:16, 20:16, 21:19, 24:19, 25:21, 26:22

Siebenmeter:
RHC: 3/2, FHC: 7/5

Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, FHC: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen – Lara Brecenzi (7/2), Julia Hinz, Liza Johannisson (4), Emily Selle, Hanna Naussed, Hanna Strack (5), Martina Corkovic (4), Jette Köppen (5), Megan Pieth, Nicole Rotfuß (1)