SV Grün Weiß Schwerin – Rostocker HC 22:18 (10:8)

Schwerin Die Frauen des Rostocker HC haben in der dritten Liga das Landesderby bei Grün Weiß Schwerin mit 18:22 verloren und bleiben aktuell mit 16:14 Punkten in der Ligatablle auf dem fünften Tabellenplatz. Nach Minuspunkten beträgt der Vorsprung auf Platz 7 eine Woche vor dem Doppelspieltag gegen Halle-Neustadt und den Frankfurter HC drei Punkte.

Dass der Satz „Ein Spiel wird in der Abwehr gewonnen“ tatsächlich nicht immer gültig ist, bewies die Mannschaft von Ute Lemmel und Torsten Deil bei ihrem gestrigen Auftritt in der Landeshauptstad nachdrücklich. Die Deckung der Rostockerinnen um Sara Peters und Lena Clasen stand in den gesamten 60 Minuten gegen die Schwerinerinnen, die sich per Zweitspielrecht noch durch eine Spielerin vom Erstligisten Buchholz-Rostengarten verstärkt hatten, sehr gut. Die Ursache für die 18:22-Niederlage ist eher in der eigenen Chancenverwertung zu suchen.

Neben Antonia Fränk, die am Morgen krankheitsbedingt passen musste, machte sich vor allem das Fehlen der beruflich verhinderten Kapitänin Nicole Rotfuß bei den Dolphins deutlich bemerkbar. Trotzdem gelang es den Gästen, über weite Phasen des ersten Durchgangs eines harten, aber nicht unfairen Derbys nicht nur Ausgeglichenheit zu erreichen. In der 25. Spielminute lagen die Rostockerinnen nach einem verwandelten Strafwurf von Lara Brezenci in einer sehr abwehrdominierten Partie sogar mit 7:5 in Führung. Insbesondere die wiedergenesene Liza Johannisson, mit 5 Treffern auch erfolgreichste Torschützin der Gäste, ging immer wieder in die erste Lücke, suchte den Abschluss. Aber bereits im ersten Durchgang fehlte bei den Ostseestädterinnen oft das gewohnte Tempospiel, war man vor allem im Positionsangriff zu statisch. So konnte Schwerin nicht nur wieder ausgleichen, sondern zur Halbzeit selbst mit 10:8 in Führung gehen.

Unmittelbar nach der Pause legten die Grün Weißen nach, zogen erstmals auf 4 Tore (12:8, 33.) davon Das war letztlich der Knackpunkt im Spiel. Die Hansestädterinnen gaben zwar zu keinem Zeitpunkt auf, blieben in der Abwehr weiterhin stabil, aber im Spiel nach vorn wurden einfach zu viele Gelegenheiten vergeben. So schien bereits beim 19:15 für die Gastgeberinnen (48.) alles gelaufen, aber dann kämpften sich die Delfine noch einmal heran. Doch nach dem 18:20 durch Jette Köppen (58.) vergaben die Gäste zwei gute Möglichkeiten, sodass im Gegenzug Schwerin den letztlich verdienten 22:18-Erfolg festzurren konnte.

Neben den Torhüterinnen sind auf Rostocker Seite die Youngster Jette Köppen und Aenna Schult hervorzuheben. Insbesondere Aenna Schult arbeitete kompromisslos in der Abwehr und zehrte bis zum Schluss auch nach vorn immer wieder an den Ketten.

Ute Lemmel war dann auch vor allem mit dem Angriffsspiel ihrer Mannschaft nicht zufrieden: „Natürlich kann man in Schwerin, die eine ganz starke Saison spielen, verlieren. Unsere Abwehr um die Torhüterinnen stand in den gesamten 60 Minuten gut. Aber nach vorne passierte diesmal viel zu wenig. Gerade unsere erfahrenen Akteure schoben die Verantwortung immer wieder auf die jüngeren Spielerinnen ab. Unser Konterspiel funktionierte so fast gar nicht. Im Spielaufbau agierten wir viel zu langsam, haben den Ball nicht zum schnellsten Mitspieler gemacht.“

Am kommenden Wochenende stehen dann gleich zwei Heimspiele für die Dolphins auf dem Programm. Bereits am Freitagabend sind um 19:00 Uhr die zweiten Frauen des SV Union Halle-Neustadt in der Fiete Reder-Halle zu Gast, bevor am Sonntag um 15:00 Uhr die Partie gegen den Tabellenzweiten vom Frankfurter HC ansteht. Insbesondere gegen Halle-Neustadt wollen die Delfine punkten und so ihren Vorsprung auf die Gäste in der Tabelle auf fünf Punkte ausbauen.

OM

Spielfilm:
1:0, 2:2, 4:3, 5:5, 5:7, 8:8, 10:8 – 12:8, 16:9, 18:15, 20:16, 22:18

Siebenmeter:
RHC: 2/1, GW: 1/1

Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, GW: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen, Nadine Berger – Lara Brezenci (2/1), Liza Johannisson (5), Janne Petereit, Frances Krüger (2), Hanna Naussed, Celin Kellert (3), Lena Bunke (1), Hanna Strack (1), Martina Corkovic (1), Jette Köppen (1), Aenna Schult (2)