Berliner TSC – Rostocker HC 28:34 (13:15)

Berlin Die Damen des Rostocker HC haben im vierten Anlauf den ersten Auswärtssieg im neuen Kalenderjahr gefeiert. Am frühen Samstagabend gewann die Mannschaft von Trainerin Ute Lemmel beim Berliner TSC mit 34:28. Durch die gleichzeitige Niederlage von Pfeffersport bei Pro Sport Berlin 24 (24:21) ist der RHC neuer (punktgleicher) Tabellenführer der Oberliga Ostsee- Spree. Dies ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Nach Abschluss aller Saisonspiele würde bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählen, den man gegen Pfeffersport verloren hat.

In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit zeigten die Delfine von der Ostsee erneut Schwächen in der Defensive, wobei es die mangelnde Abstimmung zwischen Block und Torhüter dem Berliner Rückraum oft zu einfach machte. Auf Seiten der Gastgeberinnen konnte sich Torhüterin Malisa Schmidtke bereits in der Anfangsphase erste Sporen verdienen. Sie blieb sowohl gegen die frei zum Abschluss kommende Alexandra Rohde, als auch nur Sekunden später gegen Julia Böhme Siegerin (3.). Die Berlinerinnen, die selbst in der Vorwärtsbewegung nicht immer fehlerfrei agierten, zeigten im ersten Durchgang ein gutes Rückzugsverhalten und unterbanden die erste und zweite Rostocker Welle sehr konsequent. Dem RHC fehlten spürbar diese einfachen Tore, um etwas Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen, wobei insgesamt drei verworfene Siebenmeter und fünf Aluminiumtreffer dabei zusätzlich ins Gewicht fielen. So führte der Berliner TSC in der Summe nicht unverdient mit 7:4 (13.). Durch einige personelle Umstellungen fanden die Rostock Dolphins in den folgenden Minuten zurück in die Begegnung. Erst verkürzte die wiedergenesene Nicole Rotfuß auf 5:7, nur um wenig später den Ausgleich zum 7:7 zu markieren (15.). Beim 10:9 durch das erste Tor von Victoria Schlegel waren die Rostockerinnen erstmals wieder in Führung (22.). Weil Lena Bunke zwei Minuten vor der Pause das 15:13 erzielte und Berlins Monique Günther nur den Pfosten traf, führten die Gäste zur Halbzeit mit zwei Toren.

Nach dem Wiederanpfiff konnte der Rostocker HC seinen Vorsprung ausbauen. Zum einen agierten die RHC- Damen nun konsequenter, zum anderen wirkte das Berliner Spiel nicht mehr so frisch wie in den ersten 30 Minuten. Die Folge war das fünfte Tor von Nicole Rotfuß zum 20:15 (35.). Wenig später konnte Liza Johannisson auf 21:15 stellen (36.). Den komfortablen Vorsprung gaben die Gäste nicht mehr aus der Hand, auch wenn der TSC noch einmal verkürzte: Nach einer Strafzeit gegen Lena Bunke (49.) konnte Berlins erfolgreichste Werferin Monique Günther (insgesamt acht Treffer) mit einem Doppelschlag für das 26:29 sorgen (50.). In der sehr zerfahrenen Schlussphase, in der man auf beiden Seiten zu oft mit Kritik an den Brandenburger Schiedsrichtern beschäftigt war, kam der Berliner TSC drei Minuten vor dem Ende noch einmal auf drei Tore heran (28:31). Doch im Gegenzug sorgte Frances Krüger mit ihrem vierten Treffer für die Entscheidung, Celin Kellert und Antonia Fränk anschließend für den 34:28- Endstand.        

„Auch wenn wir Startschwierigkeiten hatten, hab ich heute fest an einen Erfolg geglaubt“, so RHC- Trainerin Ute Lemmel nach dem Spiel. „34 Tore sind zwar absolut in Ordnung, dennoch haben wir  in der Abschlussentscheidung weiter Luft nach oben. Ich wünsche mir da mehr Konsequenz.“ Kritik übte Lemmel an der Defensivarbeit ihrer Damen: „Uns fehlen einfach ein paar Prozent. Wir haben im Training an der Abstimmung in der Abwehr gearbeitet. Wir müssen da einfach hellwach sein, und die Frauen müssen miteinander reden. Insgesamt erwarte ich einen disziplinierteren Auftritt.“

Am kommenden Wochenende erwartet Ute Lemmels Mannschaft die Zweitvertretung der Füchse Berlin Reinickendorf, die am vergangenen Wochenende dem BFC Preussen mit 27:33 unterlag und momentan auf dem sechsten Tabellenplatz liegt. Im Hinspiel verloren die Dolphins knapp mit 22:23. Anwurf gegen die beste Offensive der Liga (548 Tore) ist am Sonnabend um 17 Uhr in Marienehe.

Spielfilm:
2:3 (5.), 4:6 (10.), 7:8 (15.), 9:9 (20.), 11:11 (25.), 15:13 (Hz.) – 20:15 (35.), 23:17 (40.), 27:22 (45.), 29:26 (50.), 31:27 (55.), 34:28

Siebenmeter:
RHC: 6/3, TSC: 5/5

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, TSC: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
L. Clasen, S. Peters – L. Johannisson (5), L. Schultz, A. Rohde, F. Krüger (4), C. Kellert (3/1), L. Bunke (1), J. Böhme (2), H. Strack (6), A. Fränk (3/2), N. Rotfuß (7), V. Schlegel (3), S. Powierski