Rostocker HC – SG OSC Schöneberg- Friedenau 34:22 (18:12)

Rostock Die Damen des Rostocker HC haben ihren zweiten Tabellenplatz in der Oberliga Ostsee- Spree an diesem Wochenende verteidigt. Beim 34:22- Heimerfolg gegen die SG OSC Schöneberg- Friedenau feierten sie am Samstagabend ihren zehnten Saisonsieg und sind mit drei Punkten Rückstand weiter erster Verfolger von Tabellenführer Pfeffersport. Mit dem eigenen Nachholspiel gegen Altlandsberg (Samstag 15 Uhr) und der Partie Schwerin gegen Neubrandenburg werden am kommenden Wochenende das Oberligatableau bereinigt und die Hinrunde beendet.

Dass die Rostock Dolphins am Ende ungefährdet ihren sechsten Heimsieg der Saison einfahren würden, war nur in den ersten Minuten des Spiels nicht zu erkennen. Die Gäste aus Berlin führten zeitig mit 0:2 (3.). Dieser frühe Weckruf erreichte die Gastgeberinnen. Sie brauchten nur etwas mehr als eine Minute, um ihrerseits in Führung zu gehen. Victoria Schlegel verwandelte ihren ersten Siebenmeter, Hanna Strack traf zweimal, und die Delfine waren mit 3:2 vorn. Auch in den folgenden Minuten blieb der RHC am Drücker. Die erste Überzahlsituation nutzte Lena Bunke zum 10:6 (12.), und Gäste- Trainer Volker Waffenschmidt nahm eine frühe Auszeit. So richtig zurück in die Partie fanden seine Damen auch nach dem Timeout nicht. Erst scheiterte Nicole Rotfuß bei ihrem Konter noch an OSF- Keeperin Jenny Enderle (13.), doch dann passte Julia Böhme in der Abwehr schön auf und bediente Victoria Schlegel, die den Ball zum 11:6 versenkte (14.). Anschließend gönnten sich die Rostocker Frauen ein kleines Päuschen. Ein Fehler hier, eine Ungenauigkeit da- der Motor stotterte. Als Pannenhelfer präsentierte sich Schöneberg- Friedenau in dieser Phase nicht, vielmehr verkürzte Ilka Wiesner eingangs der 20. Minute per Siebenmeter auf 11:9. So war es an Ute Lemmel an den Stellschrauben zu drehen, sprich ihre Mannschaft an die Bank zu bitten. Die Auszeit trug Früchte: Der RHC nahm wieder Fahrt auf und ging mit 18:12 in die Halbzeit.

Die beruhigende Pausenführung gab dem Rostocker HC die nötige Sicherheit, um im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen zu lassen. OSF probierte einige taktische Varianten, um das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen, doch, ob man nun die Torhüterin zugunsten einer weiteren Feldspielerin tauschte oder Lea Dalinger im Aufbau kurznahm, die nötigen Impulse zur Wende gaben sie nicht. Vielmehr konnten die Dolphins mit einer hochstehenden 5:1- Formation die gefährlichen Berliner Kreisanspiele immer besser unterbinden. Die eigenen Ballgewinne wurden vorn verwertet, und als Lea Dalinger zum 25:17 traf, hatte sich ein klarer Rostocker Sieg bereits herauskristallisiert (44.). Zudem zeigte Nadine Berger im Rostocker Tor in der zweiten Halbzeit immer wieder ihr Können: Beispielsweise parierte sie in der 45. Minute glänzend gegen Marlene Rühling oder blieb wenig später im Duell mit Ann- Kathrin Rehmer erneut Siegerin (48.). Nach einer weiteren Parade spielte Berger zu Beginn der letzten Spielminute einen langen Pass auf Frances Krüger, die zum 34:21 traf. Nur Sekunden später durfte sich die Rostocker Torhüterin mit ihrer Mannschaft über den 34:22- Heimsieg freuen. Nicole Rotfuß war auf Seiten der Gastgeberinnen mit neun Treffern erfolgreichste Werferin.

OSF- Trainer Volker Waffenschmidt gratulierte dem RHC nach dem Spiel zu einem verdienten Sieg, der für seine Begriffe „etwas zu hoch“ ausgefallen war: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben. Am Ende ließen die Kräfte nach, so dass die Niederlage noch so deutlich ausgefallen ist.“ Seine Mannschaft, die in der Hinrunde durch Verletzungen stark gebeutelt war, wird den Jahreswechsel auf dem zehnten Tabellenplatz verbringen und mit einem Auswärtsspiel bei Tabellenführer Pfeffersport ins neue Jahr starten. „Nach den vielen Ausfällen, die wir zu beklagen hatten, mussten wir unsere Saisonziele korrigieren. Es geht für uns darum, die Klasse zu halten“, so Waffenschmidt. Für die Dolphins ist das Handballjahr noch nicht ganz beendet. Am kommenden Sonnabend empfängt man den MTV Altlandsberg. „Wir wollen natürlich auch dieses Spiel gewinnen“, so Ute Lemmel in ihrem Statement am Samstagabend. „Heute sind wir auf einen Gegner getroffen, der uns vor einige Aufgaben gestellt hat. Eventuell ist das Ergebnis etwas hoch ausgefallen und spiegelt nicht das Kräfteverhältnis wider. Wir haben aber immer wieder Lösungen gefunden und verdient gewonnen.“ Einen Sieg im Spiel gegen Altlandsberg (Sonnabend, 15 Uhr, Marienehe) vorausgesetzt besteht die Möglichkeit, den Rückstand auf den Tabellenführer auf einen Punkt zu verkürzen und zeitgleich den Vorsprung auf den dritten Platz auf vier Punkte zu vergrößern. Dort rangiert der HV Grün Weiß Werder, der zum ersten Spiel im neuen Jahr in Rostock zu Gast sein wird.

Spielfilm:
3:2 (5.), 7:4 (10.), 11:6 (15.), 11:9 (20.), 14:11 (25.), 18:12 (30.) – 21:14 (35.), 23:16 (40.), 25:17 (45.), 26:19 (50.), 29:21 (55.), 34:22 (60.)

Siebenmeter:
RHC: 3/2, OSF: 5/5

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, OSF: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, S. Peters – V. Bladt (1), L. Dalinger (3), L. Johannisson (2), A. Rohde (2), F. Krüger (5), L. Bunke (5), J. Böhme, H. Strack (3), A. Fränk (1), N. Rotfuß (9), V. Schlegel (3/2)