Rostocker HC – SV Grün Weiß Schwerin 16:29 (8:10)

Rostock Das war deutlich. Nach einer am Ende klaren 16:29-Niederlage im Landesderby gegen Grün Weiß Schwerin ist das Ziel zweite Bundesliga für die Dolphins am Freitagabend in weite Ferne gerückt.

Dabei waren die Bedingungen für ein Landesderby am Tag nach Christi Himmelfahrt in der Rostocker Fiete-Reder-Halle optimal. Mit 800 Zuschauern war die altehrwürdige Spielstätte zum ersten Mal seit Jahren bei einem Frauenspiel ausverkauft. Auch die etwa 150 mitgereisten Schweriner Fans sorgten für eine tolle Atmosphäre, sodass eigentlich optimale Voraussetzungen für ein spannendes Landesderby im Beisein von Sozialministerin Stefanie Dreese gegeben waren.

Das Spiel begann ausgeglichen. Die Dolphins taten sich bereits in der Anfangsphase schwer gegen die variable und aggressive Schweriner 3-2-1-Abwehr, nutzten die sich dadurch am Kreis bietenden Räume nicht effektiv genug. Die eigene Deckung stand insbesondere im ersten Durchgang allerdings ebenfalls gut, sodass sich in einer torarmen ersten Hälfte kein Team entscheidend absetzen konnte. Auffallend war jedoch, dass die Gäste bereits in dieser Phase zumeist vorlegen konnten, die Ostseestädterinnen immer wieder einem Rückstand hinterherliefen. Lediglich beim 4:3 (11.) und beim 8:7 (25.) lagen die Gastgeberinnen in Führung, ansonsten legte immer das Team aus der Landeshauptstadt vor. Nach dem 8:8 (26.) zogen die Gäste bis zur Pause auf 10:8 davon.

Der erste Treffer im zweiten Durchgang gehörte dem Rostocker HC. Nele Reimer (5) verwandelte einen Strafwurf zum 9:10. Doch zu mehr reichte es an diesem Tag nicht. Im Gegenteil, die Gäste drehten jetzt so richtig auf. Während die Rostocker Abwehr zumindest im ersten Durchgang noch überzeugen konnte, offenbarten sich nun immer wieder Lücken, die von den schnellen Schwerinerinnen konsequent genutzt wurden. Hinzu kam, dass die Dolphins sich im Angriff viel zu oft in Einzelaktionen verzettelten, ein Zusammenspiel, Variabilität und Tempo zu oft vermisst wurden. Beim Stand von 10:15 aus Rostocker Sicht nahm Dominic Buttig in der 39. Minute seine zweite Auszeit.

Am Spielverlauf änderte sich auch in der Folge nichts. Man merkte den Gastgeberinnen zwar den Willen an, aber zugleich sank mit den fehlenden Erfolgen im Abschluss, immer wieder scheiterte man an der ganz starken Zoe Lorisch im Grün Weißen Tor, auch das Selbstbewusstsein der Dolphins. Die Gäste spielten sich in dieser Phase förmlich in einen Rausch, zogen auf 21:13 (50.) davon. Auch der Versuch mit der siebenten Feldspielerin auf Rostocker Seiten brachte keinen Erfolg mehr. Im Gegenteil, zwei Ballverluste brachten Schwerins Torhüterin einen Doppelpack zum 23:13 (51.) Am Ende freuten sich die Gäste gemeinsam mit ihren lautstark feiernden Fans über einen verdienten 29:16-Erfolg.

Dominic Buttig erkannte die Überlegenheit der Gäste an diesem Tag an: „Aus meiner Sicht war die Niederlage auch in dieser Höhe verdient. Wir haben das Spiel heute definitiv im Angriff verloren. Hier fehlte uns die nötige Bewegung ohne Ball, sodass die Unterstützung der Spielerin mit Ball einfach fehlte. Dadurch haben wir es Schwerin auch einfach gemacht, zu verteidigen. Im ersten Durchgang war ich zumindest noch mit der Abwehr zufrieden, aber dann spielte sich Schwerin in der zweiten Halbzeit förmlich in einen Rausch. Bei uns spielte dann irgendwann auch der Kopf mit, sodass wir hinten auch nicht mehr den nötigen Zugriff in der Abwehr bekamen. Das spielfreie Wochenende kommt für uns jetzt hoffentlich zum richtigen Zeitpunkt, um den Kopf frei zu kriegen. Wir werden uns danach auf das Spiel gegen Schozach-Bottwartal konzentrieren, um unsere letzte Chance zu wahren.“:

Am 25. Mai spielen die Dolphins um 18:30 Uhr ihre letzte Partie der Aufstiegsrunde in der Rostocker OSPA-Arena gegen die SG Schozach-Bottwartal und können durch einen Erfolg en ausgeglichenes Punktekonto erreichen und so die Chance auf den Aufstieg in die zweite Bundesliga wahren.

OM

Spielfilm:
0:1, 1:3, 4:3, 6:7, 8:7, 8:10 – 9:10, 9:13, 11:17, 13:19, 14:23, 15:27, 16:29

Siebenmeter:
RHC: 5/4, GW: 1/1

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, GW: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Sara Peters, Kiana Zidorn – Britt Punzius, Liza Johannisson, Nele Reimer (5/4), Sonia Siemko, Jana Grützner (2), Lidia Halawczak, Jana Kokot (2), Finia Wolf, Patryca Drewnik (2), Jette Köppen (4), Megan Pieth, Nicole Rotfuß (1)