SV Fortuna 50 Neubrandenburg – Rostocker HC 29:35 (10:18)

Rostock Neben den Langzeitverletzten Nicole Rotfuß und Aenna Schult hatte der Tabellenführer der Nord-Ost-Staffel vor dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Fortuna Neubrandenburg einen weiteren Ausfall zu verkraften: Ohne den erkrankten Cheftrainer Dominic Buttig mussten die Dolphins ihre Fahrt zum Landesderby in die Vier-Tore-Stadt antreten. So kam es zu einem Debüt auf der RHC-Bank, Juniorteamtrainer Marc Hünerbein übernahm für 60 Minuten die Verantwortung für das Aushängeschild des Rostocker Frauenhandballs.

Es war vor allem die Atmosphäre, die sicher auch für den jungen Rostocker Trainer die Partie zu etwas Besonderem machte. Im Neubrandenburger Jahn-Sportforum hatten die Fortunen unter dem Titel „Handball Pur“ ein Handballfest für über 1.500 Zuschauer auf die Beine gestellt, dass von der Organisation und der Stimmung her beeindruckend war.

Nicht beeindruckt zeigten sich allerdings von der ersten Sekunde an die Spielerinnen des Tabellenführers. Durch einen Doppelpack der wieder einmal ganz starken Nele Reimer (12 Tore) und einen Treffer von Jugendnationalspielerin Jette Köppen (5) stand es nach 4 Minuten 3:0 für den Favoriten, bis zur 13. Minute hatten die Dolphins diesen Vorsprung auf 9:3 ausgebaut. Es war erneut die Abwehr der Rostockerinnen, die immer wieder für Ballgewinne sorgte, im Umkehrspiel ging es dann schnell und zielstrebig nach vorn. Fortuna versuchte, gut mitzuspielen, wirkte aber phasenweise überfordert. Den letzten Treffer des ersten Durchgangs erzielte erneut Nele Reimer zum deutlichen 18:10-Halbzeitstand.

Auch die Startphase der zweiten 30 Minuten gehörten den Gästen, die immer wieder ihre Chancen nutzten. Dreh- und Angelpunkt des RHC-Spiels blieb Nele Reimer, die nicht nur immer wieder selbst abschloss, sondern auch durch kluges Zusammenspiel überzeugte. Beim 28:14 (41.) betrug der Vorsprung des Meisters 14 Tore, diese Führung hatte auch beim 29:15 (44.) durch Kreisspielerin Jana Grützner (3) noch Bestand.

Doch allmählich kamen auch die Einheimischen besser ins Spiel. Angesichts des deutlichen Vorsprung ließ bei den Gästen die Konzentration ein wenig nach, sodass leichte Fehler entstanden, die von den Fortunen immer wieder genutzt wurden. Tatsächlich in Gefahr geriet das Team aus der Hansestadt nicht mehr, allerdings gelang den Gastgeberinnen mit dem 29:35-Endstand bis zur 60. Minute noch eine Ergebniskorrektur.

Trotzdem überwog beim nun auch nach Minuspunkten alleinigen Tabellenführer (Henstedt-Ulzburg gab gegen Todesfelde-Leezen beim 23:23 einen Punkt ab) natürlich die Freude über einen souveränen und absolut verdienten Auswärtssieg im Landesderby.

Entsprechend zufrieden zeigte sich auch Marc Hünerbein nach der Gratulation zu seinem ersten Einsatz als Drittligatrainer: „Wir machen insbesondere in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel vor allem in der Abwehr, kommen dann auch ins Tempospiel und so immer wieder zu einfachen Toren. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit können wir da anschließen, zwingen Neubrandenburg zu Ballverlusten und werfen uns so einen deutlichen Vorsprung heraus. Ab der 45. Minute fehlte dann ein bisschen die Spannung, was zu einfachen Fehlern führte. Auch in der Abwehr fehlte dann die letzte Konsequenz, wodurch Neubrandenburg besser ins Tempospiel kam und den Rückstand verkürzen konnte. Trotzdem war es aus meiner Sicht vor allem in den ersten 45 Minuten von uns richtig guter Handball, sodass man trotz einiger Fehler von einem gelungenen Auftritt reden kann.“

Jetzt haben die Dolphins zwei Wochen Pause, bevor das nächste Landesderby auf dem Programm steht. Dann wieder mit Chefcoach Dominic Buttig, empfangen die Dolphins am 2. Dezember um 18:00 Uhr in der Fiete-Reder-Halle im Spitzenspiel zum Rückrundenauftakt den Tabellenzweiten Grün Weiß Schwerin.

PM

Spielfilm:
0:3, 1:4, 2:8, 4:9, 6:13, 9:17, 10:18 – 11:18, 11:22, 14:24, 14:28, 16:29, 21:31, 23:33, 27:33, 27:35, 29:35

Siebenmeter:
RHC: 5/5, Fortuna: 6/6

Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, Fortuna: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Sara Peters – Britt Punzius, Liza Johannisson, Nele Reimer (12/5), Sonia Siemko, Jana Grützner (3), Lidia Halawczak (3), Finia Wolf (4), Patryca Drewnik (4), Jette Köppen (5), Megan Pieth (4)