Rostocker HC – SC Markranstädt 32:28 (17:14)

Rostock Die nackten Zahlen lesen sich so: Durch einen klassischen Start-Ziel-Sieg, bei dem die Gastgeberinnen ständig in Führung lagen, gewinnt der Rostocker HC das Drittligaduell gegen den SC Markranstädt am Ende verdient mit 32:28 und verteidigt mit nun 14:4 Punkten die Tabellenführung in der Nord-Ost-Staffel.

Jeder der gut 250 anwesenden Zuschauer in der Fiete-Reder-Halle wird allerdings bestätigen können, dass diese Zahlen den Spielverlauf einer spannenden Partie zwischen zwei starken Drittligisten nur unzureichend wiedergeben.

Die ersten 20 Minuten der Partie gehörten ganz klar den Gastgeberinnen, bei denen Jana Grützner nach ihrer Verletzung wieder am Kreis eingesetzt wurde und mi 5 Treffern unter Beweis stellen konnte, dass sie eine wichtige Rolle auf dieser Position spielt. Es war allerdings vor allem die sehr bewegliche Rostocker Deckung um ihre starke Torhüterin Lena Clasen, die in der Anfangsphase dafür sorgte, dass der Tabellenvierte überhaupt nicht zum Zug kam.

In der 5. Spielminute stand es 4:0 für die Rostockerinnen, bis zur 19. Minute war dieser Vorsprung auf 15:5 angewachsen. Insbesondere mit Tempohandball und punktgenauen weiten Pässen konnten die Dolphins ein ums andere Mal erfolgreich abschließen. Die Gäste nahmen ihre Auszeit und plötzlich kam es zu einem Bruch im Rostocker Spiel. Während Markranstädt seine Gelegenheiten nun konsequent nutzte, konnte der RHC in den verbleibenden 11 Minuten des ersten Durchgangs nur noch zweimal erfolgreich abschließen. Unkonzentriertheiten in der Abwehr und ungenaue Abschlüsse sorgten dafür, dass der vermeintlich sichere Vorsprung immer weiter zusammenschmolz. Beim Stand von 17:14 für den RHC wurden die Seiten gewechselt.

Auch die ersten beiden Treffer der zweiten Halbzeit gehörten den Gästen, ehe die erneut starke Megan Pieth (7) auf der rechten Außenbahn das 18:16 (34.) erzielte. Aber die Gäste blieben dran, hielten den Rückstand weiterhin klein und  lagen beim 24:25 (50.) immer noch lediglich einen Treffer zurück. Doch die Dolphins kämpften sich zurück in die Partie. Angeführt von Nele Reimer (10), die vor allem mit ihrer Strafwurfquote von 100 % ihrem Team den nötigen Rückhalt gab, aber auch durch tolle Kreisanspiele überzeugte, stabilisierte sich allmählich auch die Abwehr um die nun ebenfalls stark haltende Sara Peter wieder. So konnten sich die Dolphins erneut einen Vorsprung herauswerfen (30:24, 57.), den sie letztlich auch sicher über die Zeit brachten. Am Ende freute sich das Team mit den Zuschauern über einen in der Summe verdienten 32:28-Erfolg gegen einen ganz starken Kontrahenten.

„Wir haben wirklich gut angefangen, aus einer sicheren Abwehr unser Spiel aufgezogen und so auch nach 20 Minuten klar geführt. Dann gab es einen deutlichen Bruch in unserem Spiel. Auch weil wir einfach zu unkonzentriert waren, haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Zum Ende hin merkte man uns aber doch den Siegeswillen an, sodass für mich der Erfolg in Ordnung geht“, war Trainer Dominic Buttig mit dem Ergebnis nicht unzufrieden.

Am kommenden Samstag steht für die Dolphins, die jetzt 14:4 Punkte auf der Habenseite für sich verbuchen können, das nächste Landesderby in Neubrandenburg auf dem Programm. Die Fortunen (4:14) konnten an diesem Wochenende mit dem 29:28 bei der SG Todesfelde/Leezen ihren ersten Sieg als Aufsteiger in der dritten Liga feiern. Trotzdem fahren die Dolphins als Favorit in die Vier-Tore-Stadt, müssen aber im sicher sehr gut gefüllte Jahnsportforum vor über 2000 Zuschauern über 60 Minuten hellwach sein, um am Ende die Tabellenführung zu verteidigen.

PM

Spielfilm:
4:0, 7:2, 11:3, 15:5, 17:8, 17:14 – 17:16, 19:18, 22:19, 25:24, 30:24, 32:27, 32:28

Siebenmeter:
RHC: 8/6, SCM: 4/3

Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, SCM: 4 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Sara Peters, Kiana Zidorn – Britt Punzius, Jana Kokot, Liza Johannisson, Nele Reimer (10/6), Sonia Siemko, Jana Grützner (5), Lidia Halawczak (3), Finia Wolf, Patryca Drewnik (6), Madeleine Ockert, Jette Köppen (1), Megan Pieth (7)