SV Grün Weiß Schwerin – Rostocker HC 26:25 (12:14)

Schwerin Im zwölften Saisonspiel ist die Null gefallen. Am Sonntagabend unterlagen die Dolphins in einem dramatischen Finale im Landesderby bei Grün Weiß Schwerin denkbar knapp mit 25:26. Da auch Verfolger Frankfurter HC (16:8) unterlag, hat das Teams von Dominic Buttig (22:2 Punkte) im Vergleich zum neuen Tabellenzweiten Buxtehuder SV II (18:8), der bereits ein Spiel mehr absolviert hat und nicht in die zweite Bundesliga aufstiegsberechtigt ist, derzeit sechs Minuspunkte weniger auf dem Konto.

Ganz klar, die Ostseestädterinnen waren in die Landeshauptstadt gereist, um auch im Derby beide Punkte mitzunehmen und das Kalenderjahr 2022 mit einer makellosen Bilanz in der Staffel Nord-Ost der Bundesliga abzuschließen.

Dabei erwischte der Tabellenführer, angefeuert von ihren lautstarken Fans in der ausverkauften Halle an der Reiferbahn einen Start nach Maß. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 von Daria Rassau wurde die Grün Weißen förmlich überrollt. Beim Stand von 1:4 (6.) nahm Johannes Prothmann seine erste Auszeit, beim 3:9 (12.) seine zweite. Am Spielverlauf änderte sich allerdings nichts, in der 16. Spielminute waren die Rostockerinnen durch einen Treffer von Nicole Rotfuß, mit sechs Toren erfolgreichste Werferin auf RHC-Seite, auf acht Tore (12:4) enteilt. Bis zu diesem Zeitpunkt stand die Rostocker Abwehr sehr gut, nach Balleroberung wurde mit Tempo nach vorn gespielt, immer wieder erfolgreich abgeschlossen. Doch allmählich kamen die Grün Weißen besser ins Spiel. Während sich die Abwehr der Gastgeberinnen stabilisierte, ging beim Tabellenführer der Zug zum Tor allmählich verloren. Dagegen häuften sich nun Fehler, die von den Schwerinerinnen konsequent genutzt wurden. Als Daria Rassau einen Strafwurf zum 10:12 (26.) verwandelt, sind die Einheimischen wieder dran, beim Stand von 14:12 für den RHC werden die Seiten gewechselt.

Im zweiten Durchgang entwickelt sich dann das von vielen Beobachtern im Vorfeld erwartete spannende Derby. Schwerin startet perfekt in die verbleibenden 30 Spielminuten und kann durch einen Doppelpack von Anna Schultz zum 14:14 (32.) ausgleichen. Zwar legen die Dolphins erneut vor, können sich aber nicht mehr absetzen. Als der RHC in Unterzahl agieren muss, gehen die Einheimischen mit 22:21 erstmals in Führung (48.). Durch einen Dreierpack von Lara Brezenci und einen Treffer von Jette Köppen drehen die Rostockerinnen den Spielstand erneut, führen mit 25:22 (55.). Aber es reichte nicht. In der 59. Spielminute erzielt Schwerins beste Werferin Daria Rassau (9) das 25:25. Die Dolphins haben noch einmal Ballbesitz und Dominic Buttig nimmt 36 Sekunden vor dem Ende seine Auszeit. Aber es sollte nicht sein, Schwerin kommt erneut an den Ball und erzielt 15 Sekunden vor dem Ende den 26:25-Siegtreffer.

Während die Einheimischen lautstark ihren Erfolg bejubeln, war den Delfinen die Enttäuschung anzumerken. Dominic Buttig beschreibt es so: „Natürlich hätten wir uns heute gern mit zwei Punkten und vor allem dem Derbysieg in die Weihnachtspause verabschiedet. Bis zum 12:4 spielen wir auch richtig gut, stehen hinten sicher und kommen übers Tempospiel und viel Bewegung im Positionsangriff zu Toren. Danach haben wir aber einen Bruch im Spiel. Sicher steht Schwerin jetzt auch viel besser in der Abwehr, aber wir agieren jetzt auch zu statisch und verlieren unnötig Bälle. Aus diesem Tief können wir uns auch nicht mehr richtig rausziehen.“ Und doch ist es dem Trainer wichtig zu betonen: „Meine Mädchen haben bisher eine überragende Saison gespielt. Jetzt heißt es, in der Weihnachtspause Kräfte zu tanken, dann wollen wir wieder voll angreifen.“

Zum ersten Spiel des Jahres 2023 empfängt der Tabellenführer am 14. Januar um 18:30 Uhr in der Fiete-Reder-Halle die HSG Mönkeberg/Schönkirchen.

OM

Spielfilm:
1:1, 1:7, 4:12, 10:12, 12:14 – 14:14, 19:20, 21:23, 22:25, 25:25, 26:25

Siebenmeter:
RHC: 3/3, GW: 4/3

Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, GW: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen – Lara Brezenci (5/2), Nele Reimer (4), Hanna Strack (3), Jette Köppen (3), Martina Corkovic (4/1), Nicole Rotfuß (6), Antonia Fränk, Lena Bunke, Julia Hinz, Emily Selle