Rostocker HC – Buxtehuder SV II 38:27 (19:13)

Rostock „Oh wie ist das schön…“ hallte es nach der Schlusssirene durch die altehrwürdige Fiete-Reder-Halle, die so etwas tatsächlich lange nicht gesehen hat. Mit einem insbesondere im ersten Durchgang wahren Sturmlauf haben die Drittligafrauen des Rostocker HC auch in ihrem achten Saisonspiel ihre weiße Weste gewahrt und im von der Papierform her Spitzenspiel die Bundesligareserve des Buxtehuder SV selbst in dieser Höhe verdient mit 38:27 geschlagen.

Gut 600 Zuschauer waren am Samstagabend nach Marienehe gekommen, um den Tabellenführer zu sehen, und dieser enttäuschte sein Publikum nicht. Angeführt von ihrer ganz starken Kapitänin Hanna Strack, die in der Abwehr immer wieder klug Regie führte und auch im Angriff mit ihren sechs Toren zu überzeugen wusste, zeigten die Delfine, dass sie aktuell zu Recht an der Tabellenspitze der Nord-Ost-Staffel der dritten Liga stehen.

Den Torreigen für den RHC, der weiterhin auf Martina Corkovic, Celin Kellert und Aenna Schult verzichten musste, eröffneten Liza Johannisson und Hanna Strack. Zwar verkürzte Buxtehude umgehend auf 1:2, aber Nele Reimer, mit 7 Treffern erfolgreichste Rostocker Torschützin, stellte den alten Abstand mit dem 3:1 (4.) wieder her. Es war eine turbulente Startphase, in der die Einheimischen zwar immer vorn lagen, aber der BSV auch dranblieb. Doch dann legten die Gastgeberinnen einen kleinen Zwischenspurt ein und zogen trotz Gästeauszeit auf 6:2 (9.) davon. In Unterzahl kam Buxtehude noch einmal auf 4:6 heran, doch nach einem Doppelpack von Hanna Strack zum 9:5 (14.) setzte sich der RHC immer weiter ab. Beide Teams boten den Zuschauern ansehnlichen, schnellen Handball, aber die Ostseestädterinnen waren an diesem Tag einfach zu stark. Nach dem 15:7 (22.) durch Nicole Rotfuß betrug der Vorsprung erstmals 7 Tore, mit dem 18:10, ebenfalls durch Nicole Rotfuß (27.), war dieser sogar auf 8 Treffer angewachsen. Bis zur Pause konnte Buxtehude den Rückstand etwas verringern, beim 19:13 für den RHC wurden die Seiten gewechselt.

Der erste Treffer im zweiten Durchgang gehörte den Gästen, doch Nele Reimer und Antonia Fränk bauten den Vorsprung erneut auf 7 Tore (21:14, 33.) aus. Angesichts der deutlichen Führung leisteten sich die Einheimischen ein paar Ungenauigkeiten, sodass Buxtehude noch einmal etwas herankam. Beim 21:17 (36.) nahm RHC-Coach Dominic Buttig eine Auszeit und wirkte so beruhigend auf seine Damen ein. Diese Maßnahme zeigte die erhoffte Wirkung. Als Nele Reimer das 27:20 (45.) erzielte, war der 7-Tore-Vorsprung wieder hergestellt. Damit war die Partie endgültig entschieden. Beim 30:20 durch Emily Selle (47.) betrug der Vorsprung erstmals 10 Tore. Aber die Rostockerinnen schalteten einfach keinen Gang zurück, blieben gnadenlos effektiv im Abschluss. Bemerkenswert dabei ist die Breite in der Torschützenliste, gleich 5 Spielerinnen konnten fünfmal oder öfter einnetzen. Am Ende waren es 38 Treffer, die von den Einheimischen erzielt wurden. Als in der Schlusssekunde die wieder sehr gut aufgelegte Sara Peters einen letzten Wurf der Gäste parierte, kannte die Freude über den deutlichen 38:27-Erfolg keine Grenzen.

Dominic Buttig war dann auch mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben in der Abwehr sicher gestanden und nach vorn schnell und effektiv gespielt. Wenn du oben stehst, gewinnst du natürlich auch automatisch an Selbstbewusstsein. Wichtig ist, dass wir uns nicht nur in Einzelaktionen verzettelt, sondern als geschlossenes Team aufgetreten sind.“

Sei Gegenüber Adrian Fuladdjusch erkannte an: „Rostock hat absolut verdient gewonnen. Wir sind aktuell Tabellenvierter, da konnte man im Vorfeld schon von einem Spitzenspiel sprechen. Aber Rostock hat heute gezeigt, dass sie zu Recht ganz oben stehen“.

Am kommenden Samstag steht das nächste Spitzenspiel auf dem Programm. Um 18:00 Uhr treten die Delfine beim aktuellen Tabellendritten Henstedt-Ulzburg (12:4) an. „Das wird eine ganz schwere Aufgabe, aber wir wollen natürlich auch dort unser gestiegenes Leistungsvermögen unter Beweis stellen“, so Dominic Buttig.

OM

Spielfilm:
2:0, 3:1, 6:2, 6:4, 10:5, 12:7, 15:7, 18:10, 19:13 – 19:14, 21:14, 22:18, 25:20, 30:20, 34:22, 38:27

Siebenmeter:
RHC: 4/2, BSV: 2/1

Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten, BSV: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen – Lara Brezenci (5), Julia Hinz, Liza Johannisson (2), Nele Reimer (7/2), Emily Selle (1), Hanna Naussed, Lena Bunke (6), Hanna Strack (6), Jette Köppen (4), Antonia Fränk (1), Nicole Rotfuß (6)