Rostocker HC II – HV Grün Weiß Werder 27:29 (14:12)

Rostock Als Déjà-vu bezeichnet man eine Erinnerungstäuschung, bei der man das sichere Gefühl hat, eine neue Situation bereits in der Vergangenheit in gleicher Weise schon einmal durchlebt zu haben. Das Gefühl eines Déjà-vus beschlich den geneigten Zuschauer am Samstagnachmittag in der Fiete-Reder-Halle, als das Juniorteam des Vereins in der Oberliga Ostsee-Spree nach einer Halbzeitführung am Ende doch noch knapp unterlegen war. War es vor zwei Wochen noch Pro Sport Berlin, denen sich die Jung-Dolphins am Ende knapp mit 30:32 geschlagen geben mussten, musste die Mannschaft von Marc Hünerbein an diesem Wochenende gegen Grün Weiß Werder nach einer 14:12-Pausenführung am Ende mit 27:29 die Segel streichen.

„Wir spielen 40 Minuten ein wirklich gutes Spiel und belohnen uns wieder nicht selbst“, war dem Trainer die Enttäuschung über die erneute Niederlage anzumerken. Diese Enttäuschung ist für jeden Zuschauer, der sich die spannende Partie in Marienehe anschaute, durchaus zu verstehen. Das junge Team der Gastgeberinnen hatte sich offensichtlich viel vorgenommen, doch der Start in die Partie war insbesondere auf Seiten der Einheimischen von Nervosität geprägt. So bestimmten zunächst die Grün Weißen das Geschehen und zogen auf 4:0 (6.) davon. Doch allmählich kamen die Ostseestädterinnen besser in das Spiel, holten Tor um Tor auf und glichen in der 11. Spielminute zum 4:4 aus. Nach dem 5:5 gewannen der RHC immer mehr Zugriff auf das Spiel und ging so verdient in Führung. Tempospiel nach Ballgewinn war die erfolgreiche Taktik, die den Vorsprung teilweise auf vier Treffer (13:9, 26.) ansteigen ließ. Auch zur Pause lagen die Rostockerinnen mit 14:12 immer noch in Font.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff zog das Team aus der Hansestadt erneut auf vier Tore (16:12, 34.) davon und auch der zwischenzeitliche Werder-Ausgleich zum 16:16 (37.) brachte die Mannschaft von Marc Hünerbein nicht aus dem Tritt, in der 41. Spielminute war der alte Abstand beim 20:16 wieder hergestellt.

Doch dann schlichen sich allmählich Ungenauigkeiten in das Rostocker Spiel, die von den erfahrenen Gästen konsequent genutzt wurden. Noch einmal erzielte Pauline Schuck, mit 9 Treffern erfolgreichste Torschützin auf Seiten der Gastgeberinnen, beim 22:22 in der 50. Spielminute den Ausgleich, dann führten nur noch die Gäste. Dass mit Elise Fechner und Luica Strack auf beiden Seiten jeweils eine Spielerin eine doch sehr harte rote Karte in einem insgesamt fairen Spiel kassierte, fällt dabei nicht ins Gewicht. Am Ende setzten sich die Gäste mit 29:27 vielleicht etwas glücklich, aber eben auch verdient durch, weil sie einfach in der Schlussphase den besseren Zugriff auf den Ball hatten.

Das sieht auch der Rostocker Trainer so: „Glückwunsch an Werder zum Sieg. In der Schlussphase sind uns zu viele einfache Fehler passiert, die uns um die zwei Punkte gebracht haben. Aber das Spiel zeigt auch, dass wir sehr gut in der Liga mithalten können. Für das Selbstbewusstsein der Mannschaft ist es nur nötig, dass wir uns für unsere Leistungen einmal selbst belohnen“, so Marc Hünerbein nach der Partie.

Für die Jung-Dolphins stehen jetzt aufregende Wochen auf dem Programm. Am kommenden Sonnabend kommt es zum ersten Auftritt in der Jugendbundesliga. Um 15:00 Uhr empfängt das Team in der heimischen Fiete-Reder-Halle vor möglichst vielen Fans den Bergischen HC. In der Oberliga Ostsee-Spree stehen zwei Auswärtspartien auf dem Programm. Am 2. Oktober geht es zur SG OSF Berlin und am 15. Oktober kommt es zum nächsten Landesderby bei der TSG Wismar.

OM

Spielfilm:
0:4, 4:4, 7:5, 10:7, 13:9, 13:12, 14:12 – 16:12, 16:16, 20:16, 21:17, 21:22, 22:22, 26:27, 27:29

Siebenmeter:
RHC: 3/3, GWW: 3/2

Zeitstrafen:
RHC: 6 Minuten (incl. roter Karte), GWW: 8 Minuten (incl. roter Karte nach 3×2 Minuten)

So spielte der Rostocker HC:
Kiana Zidorn, Lucy Schelske, Emilie Lührmann – Julia Hinz, Charlott Lankeit (1), Line Wegner, Greta Zippel, Emilia Schultz (5/1), Pauline Schuck (9), Luica Strack (2/2), Megan Pieth (1), Jette Burghardt (5), Analena Schön, Sarah Dalchow (4)