Rostocker HC – Frankfurter HC 25:28 (15:13)

Rostock Die Damen des Rostocker HC haben auch ihr zweites Heimspiel binnen fünf Tagen gegen ein Spitzenteam der 3. Liga verloren. In einem Nachholspiel vom 14. Spieltag verloren sie gegen den Frankfurter HC mit 25:28. In der Tabelle rangiert die Mannschaft von Ute Lemmel weiter auf Platz 6 mit einem Punkt Vorsprung auf Union Halle- Neustadt II sowie zwei Punkten auf Pfeffersport Berlin.

 Es wäre ein Big Point gewesen, den die Rostock Dolphins an diesem frühen Mittwochabend erzielen hätten können. Mit einer mehr als couragierten Leistung in einer über weite Strecken unterhaltsamen Partie verdienten sich die Rostockerinnen gleich mehrere Lorbeeren. Allein um daraus einen Kranz zu flechten, reichte es leider nicht.

Nach einem etwas wackligen Beginn (1:4/ 5. Minute) nahm die Lemmel- Sieben Fahrt auf. Lara Brezenci glich mit ihrem dritten Tor zum 6:6 aus (11.), und Hanna Strack verwandelte wenig später einen Konter zum 7:6 (12.). Auf Rostocker Seite leistete man sich im Aufbau weniger Fehler als zuletzt, agierte druckvoll und beweglich. Als Lena Bunke zum 11:7 getroffen hatte, legte FHC- Trainer Wolfgang Dahlmann nicht nur die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, sondern fortan Rostocks Lara Brezenci an die Kette (17.). Die Manndeckung gegen die kroatische Halbrechte zeigte Wirkung. Es dauerte ein wenig, bis der Rostocker Aufbau wieder funktionierte. Derweil verkürzte Maxi Fuhrmann auf 9:11 aus brandenburgischer Sicht (19.). Nach etwas Eingewöhnung funktionierte das heimische Aufbauspiel wieder besser: Immer wieder stießen die Dolphins gut in die Lücken und stellte die Frankfurter Abwehr vor Aufgaben. Aenna Schult traf in Unterzahl zum 14:10 (25.), die bestens aufgelegte Martin Ćorković zum 15:11 (27.). Bis zur Pause gelang den Gastgeberinnen dann nichts Zählbares mehr, dafür sorgte Michelle Dürrwald mit zwei ihrer insgesamt elf Toren an diesem Abend für den 15:13- Pausenstand.

Nach Wiederbeginn war es Rostock zurückkehrte Kapitänin, die es klingeln ließ: Nicole Rotfuß markierte das 16:13 (32.). Und nur Sekunden später entschärfte Keeperin Sara Peters einen freien Wurf von Jessica Koconrek. Wieder war die RHC- Linksaußen auf dem Weg, scheiterte jedoch am Frankfurter Pfosten. Insgesamt wirkte das Frankfurter Spiel im zweiten Durchgang aktiver und zielgerichteter als in den ersten 30 Minuten. Dagegen fehlte es dem Rostocker Spiel mehr und mehr an zündenden Ideen. Der FHC glich nicht nur aus, sondern ging auch wieder in Führung (19:20/ 42.). Bis in die 48. Minute begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Aenna Schult traf zum dritten Mal und sorgte für den 22:22- Ausgleich. Die Delfine warfen alles in die Waagschale, kämpferisch war ihnen kein Vorwurf zu machen. Doch die nachlassenden Kräfte sorgten dafür, dass die Fehlerzahl auf Gastgeberseite zunahm. Die Abschlussquote sank, Konter wurden viel zu unpräzise ausgespielt. Die hochtalentierten Gäste nutzten ihre Chance und sorgten mit einem 5:0- Lauf für die Vorentscheidung. Erneut war es Michelle Dürrwald, die für ihre Farben traf und das 22:27 besorgte. Knapp 100 Sekunden vor dem Ende konnte Lara Brezenci noch einmal auf 25:27 verkürzen, doch das letzte Tor blieb den Gästen aus Frankfurt vorbehalten. Anja Ziemer traf zum 25:28- Endstand.

FHC- Trainer Wolfgang Dahlmann lobte nach Spielende den Rostocker Auftritt: „Im Vergleich zum Hinspiel hat die Mannschaft eine sehr gute Entwicklung gemacht. Wir selbst waren in der ersten Halbzeit häufig zu passiv, haben dann in der zweiten Halbzeit besser performt und unsere Chancen besser genutzt“, so das Fazit aus berufenem Munde.

Erneut heimsten die Rostock Dolphins für ihren Auftritt viel Lob ob einer guten spielerischen Leistung ein. Dass Frankfurter Lob streichelte ein wenig die heimische Seele. Dass man sich dafür letztendlich nichts kaufen kann, ist unbestritten, macht aber Hoffnung für die heiße Schlussphase der Liga- Staffel B. Am kommenden Sonntag (16.30) sind die Rostockerinnen zunächst beim HV Chemnitz zu Gast. Das Hinspiel konnte mit 29:20 gewonnen werden, wobei nicht vergessen werden darf, wie schwer sich die Schützlinge von Ute Lemmel dabei taten. So warnt die Rostocker Trainerin vor dem kommenden Gegner: „Chemnitz ist ein ganz heißes Eisen. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt. Am letzten Wochenende haben sie in Halle bis kurz vor dem Ende geführt. Heute haben wir eine gute Leistung gegen einen starken Gegner aus Frankfurt gezeigt, haben aber in den entscheidenden Phasen die falschen Entscheidungen getroffen.“

Ulf Luschas

Spielfilm:
1:4 (5.), 6:6 (11.), 11:7 (17.), 15:13 (Hz.) – 17:15 (35.), 19:19 (40.), 22:24 (50.), 25:28 (End.)

Siebenmeter:
RHC: 3/2, FHC: 7/5

Zeitstrafen:
RHC: 12 Minuten, FHC: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Clasen, Schelske, Peters – Hinz (1), Brezenci (7/1), Selle, Bunke (2), Strack (1) Ćorković (8/1), Köppen, Rotfuß (3), Schubert, Schult (3), Schlegel- Rumm