Rostocker HC – HC Rödertal 26:30 (12:15)
Rostock Die Damen des Rostocker HC haben ihr erstes Heimspiel im Jahr 2022 verloren. Gegen den bereits feststehenden Staffelsieger HC Rödertal unterlagen die Rostock Dolphins am Samstagabend mit 26:30 (12:15). Bei noch vier verbleibenden Spielen in der Staffel B der 3. Liga rangiert der RHC mit 16:16 Punkten weiter auf Platz 6, der den Klassenerhalt bedeuten würde.
Die Vorzeichen für das Spiel gegen den Tabellenführer waren nicht gerade rosig. Nach einer Reihe von Erkrankungen und Verletzungen war in den vergangenen Tagen weder ein reguläres Training möglich, noch hatte man in den letzten Wochen Spielpraxis sammeln können. Das letzte Match in Schwerin war immerhin schon drei Wochen her.
So musste RHC- Trainerin Ute Lemmel für das Duell gegen die noch ungeschlagenen „Rödertalbienen“ Spielerinnen aus dem Juniorteam in ihren Kader berufen, die, um es vorwegzunehmen, ihre Sache gut machten: Aenna Schult war wie schon in Schwerin ein Aktivposten, rackerte zunächst am Kreis und kam im weiteren Verlauf im Rückraum zum Einsatz. Jette Köppen übernahm Mitte des ersten Durchgangs die Regie im Rostocker Aufbau. Zudem feierten Emily Selle und Luisa Schubert mit je zwei Treffern ihr Debüt im Team der ersten Frauen. Lucy Schelske durfte bei einem Siebenmeter das Rostocker Tor hüten, und Victoria Schlegel- Rumm gab ihr Comeback in der zweiten Halbzeit, war dabei einmal erfolgreich.
Allen personellen Unwägbarkeiten zum Trotz konnten die Rostockerinnen das Spiel über weite Strecken der Begegnung offen gestalten. Zwar lief man von Anfang an einem Rückstand hinterher, doch den einzigen Vorwurf, den sich die Lemmel- Sieben gefallen lassen musste, war der der hohen Fehlerzahl im Angriff. Zu viele Versuche aus dem Rückraum blieben im sächsischen Block hängen, zu oft wurden freie Würfe vergeben. In der Abwehr hielten die Rostocker Damen den Liga- Primus dagegen gut in Schach. Eine blendend aufgelegte Sara Peters im heimischen Tor tat ihr Übriges.
So war der Rostocker Anhang mit der gezeigten Leistung in Halbzeit 1 nicht unzufrieden. Man war geneigt zu sagen, dass mit einer besseren Offensivleistung „mehr drin“ gewesen wäre. Beim Stand von 12:15 wurden die Seiten gewechselt.
Dass man ein Spiel nicht im Konjunktiv gewinnt, wurde spätestens mit dem Beginn des zweiten Durchgangs deutlich. Die Gäste nutzten ihre sich bietenden Möglichkeiten nun gewissenhafter, so dass Jasmin Eckart, mit sieben Treffern erfolgreichste „Rödertalbiene“ an diesem Abend, in der 39. Minute auf 13:20 stellten konnte und für einen beruhigenden Rödertaler Vorsprung sorgte, den der Rostocker HC im weiteren Lauf zunächst nicht verringern konnte. Mit dem 20:27 durch Tammy Kreibich war knapp neun Minuten vor dem Ende die Entscheidung gefallen.
Bemerkenswert war der Auftritt der Gäste, die ebenfalls dezimiert mit lediglich neun Feldspielerinnen nach Rostock gekommen waren, allemal. Trotz des bereits feststehenden Staffelsieges gab der HCR keinen Ball verloren und ließ keine Zweifel aufkommen, ungeschlagen bleiben zu wollen. Leider mussten in der Schlussphase zwei Verletzungen beklagt werden. Sowohl Jasmin Eckart, als auch Victoria Hasselbusch wurden vom Feld begleitet.
Den Rostockerinnen war es bis zum Schlusspfiff vergönnt, das Ergebnis aus ihrer Sicht etwas versöhnlicher zu gestalten. Lara Brezenci markierte mit ihrem zwölften Treffer das 26:30 knapp 20 Sekunden vor dem Ende.
Ein Lob hatte die Gäste- Trainerin für die Gastgeberinnen nach dem Schlusspfiff parat: „Kompliment an die Mannschaft von Ute (Lemmel/ Anm.). Rostock hat uns viel abverlangt,“ so Maike Daniels. „Wir haben in der Anfangsphase einiges liegengelassen, konnten uns dann aber steigern. Für uns geht es darum, die Spannung hochzuhalten, um die Saisonziele zu erreichen.“
Trotz der Niederlage zeigte man sich auch auf Rostocker Seite nicht unzufrieden: „Bei all den Umständen und mit einer zusammengewürfelten Truppe haben die Mädels das heute gut gemacht,“ meinte Ute Lemmel nach dem Spiel. „Gegen eine solch starke Mannschaft wie Rödertal zu bestehen, ist natürlich schwierig. Für uns geht es darum, wieder unseren Rhythmus zu finden. Vielleicht sind am Mittwoch bereits wieder einige der Erkrankten zurück. Für uns ist das Spiel am kommenden Wochenende entscheidend.“
Für die Rostockerinnen war das Spiel gegen den Tabellenführer lediglich der Auftakt in zwei „englische Wochen“. Bereits am Mittwoch empfängt man um 18.30 Uhr den Tabellenzweiten in der Fiete- Reder- Halle. Gegen den Frankfurter HC war man im Hinspiel mit 22:38 unterlegen. Hier gilt es, weiter Wettkampfpraxis zu sammeln, bevor man am kommenden Sonntag beim HV Chemnitz um wichtige Punkte für den Klassenerhalt spielt, und anschließend das Heimspiel gegen Halle- Neustadt II und das Auswärtsspiel in Markranstädt anstehen.
Ulf Luschas
Spielfilm:
1:4, 4:7, 7:9, 12:15 – 13:20, 16:24, 23:28, 26:30
Siebenmeter:
RHC: 2/2, HCR: 7/5
Zeitstrafen:
RHC: 4 Minuten, HCR: 8 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Schelske, Peters – Hinz, Brezenci (12), Krüger (3), Selle (2), Bunke (1), Ćorković (2/2), Köppen (2), Schubert (2), Schult (1), Schlegel- Rumm (1)
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