Rostocker HC – HV Grün Weiß Werder 27:22 (12:11)

Rostock Für die Damen des Rostocker HC hat das neue Kalenderjahr mit einem Heimsieg begonnen. Am Samstagabend kamen die Dolphins zu einem erkämpften 27:22 (12:11) gegen den HV Grün Weiß Werder. In der Tabelle hat man weiter einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Pfeffersport. Die Berlinerinnen gewannen ihren Jahresauftakt gegen Schöneberg- Friedenau mit 30:20.

Der Start in die zweite Hälfte der Oberligaspielzeit würde für die Rostockerinnen richtungsweisend sein- das war allen Beteiligten in der Fiete- Reder- Halle bereits vor dem Anpfiff bewusst. Mit den Spielen gegen Werder, den BFC Preussen (A/ 18.01.), Spandau (A/ 25.01) und Pfeffersport (Sa, 1. Februar 2002, 17 Uhr, Marienehe) war(te)ten vier Mannschaften der oberen Tabellenhälfte zum Auftakt der Rückrunde auf den RHC.

Bevor am Sonnabend nach Spielende hinter den ersten Härtetest ein Haken gemacht und der zwölfte Saisonsieg gefeiert werden durfte, war zunächst ein schweres Stück Arbeit zu verrichten. Mit den Gästen aus Brandenburg stellte sich immerhin der Tabellendritte an der Ostsee vor, der sich bereits beim Saisonauftakt im August als harte Nuss erwiesen hatte (20:17 für den RHC).  Die Mannschaft von Trainer Lucas Schönebeck stellte eine richtig gute Abwehr auf die Beine und die gastgebenden Delfine vor knifflige Aufgaben. Dies deutete sich bereits im allerersten Rostocker Angriff an: Da sich die entscheidende Lücke nicht fand, wurde der Ball ein paar Mal quer gespielt. Die Schiedsrichter hoben den Arm und erlaubten noch einen einzigen Pass. Irgendwie schummelte sich noch ein zweiter Pass auf Antonia Fränk dazu, die sich ein Herz fasste und den Ball zum 1:0 im Tor versenkte (2.). Leider verletzte sich die junge Rostockerin dabei und fiel für den Rest der ersten Halbzeit aus. Auch in den folgenden Offensivaktionen fehlte es ihrer Mannschaft an einer klaren Idee, die robuste Abwehr der Gäste zu überwinden. Und so waren es in erster Linie Einzelaktionen, die als Mittel zum Zweck dienten. Der Erfolg war hierbei überschaubar. Immerhin bewies der Rostocker HC, dass man über den Jahreswechsel das Verteidigen nicht verlernt hatte: Auch der HV Grün Weiß hatte, Dank der guten Rostocker Betreuung, bei eigenem Ballbesitz so seine Probleme. Beide Mannschaften begegneten sich also auf Augenhöhe, wobei sich die Ansetzung „Zweiter gegen Dritter“ in der Spielqualität nicht immer widerspiegelte. Nach 13 Minuten brachte Laura Mattern die Gäste von der Havel mit 5:7 in Front. Doch ihre insgesamt acht Treffer im Spiel konnten nicht verhindern, dass der Rostocker HC in der Folgezeit das Zepter übernahm. Es blieb bei einem knappen Spielstand, aber zur Pause waren die Gastgeberinnen mit 12:11 in Führung.

Die (vor)entscheidende Phase hatte zwar genau genommen schon vor dem Pausentee begonnen, nahm aber nach Wiederanpfiff ihren endgültigen Lauf. Von dem eher biederen defensiven Auftritt des RHC war nichts mehr zu sehen. Vielmehr wurde der Gegner nun sehr früh angenommen. Die Gäste zeigten sich von der offensiven Abwehr beeindruckt. Die Folge waren mehrere Ballverluste, die die Delfine im Umkehrspiel zu verwerten wussten. Als Gloria Herholc in der 43. Minute den ersten Treffer im zweiten Durchgang für die Blütenstädterinnen erzielte, beendete sie zwar eine halbzeitübergreifende 15-minütige Durststrecke ihrer Mannschaft, doch der Rostocker HC war da bereits enteilt (17:12). Der Vorsprung sollte den Gastgeberinnen letztendlich reichen. Grün Weiß Werder kam noch einmal auf drei Tore heran (20:17/ 50.), aber am Ende behielt der RHC mit 27:22 die Oberhand.   

„Wir wollten hier heute gewinnen, das hatten wir uns vorgenommen“, zeigte sich Gäste- Trainer Lucas Schönebeck nach Spielende enttäuscht. „Am Ende haben ein paar Fehler den Unterschied gemacht, die Rostock gnadenlos ausgenutzt hat. Wenn Du erst nach 12,13 Minuten das erste Tor (in der zweiten Halbzeit/ Anm.) wirfst, dann ist es schwer. Wir haben viel investiert, hinten raus fehlte dann die Kraft und somit auch die Koordination“, so seine Analyse.

„Die Damen haben über die Feiertage gut gearbeitet, da waren wir sehr zufrieden“, gab Torsten Deil anschließend zu Protokoll. Der Co- Trainer vertrat Ute Lemmel, die mit der Landesauswahl beim Deutschland- Cup weilte. „Wir dürfen nicht vergessen: Wir haben hier heute nicht gegen irgendwen gespielt. Werder ist Vize- Pokalsieger in Brandenburg geworden, war Tabellendritter nach der Hinrunde. Daher bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben uns in der Pause drauf verständigt, in der zweiten Halbzeit etwas druckvoller in der Abwehr zu agieren. Die Mädels können das, da war ich mir sicher. Und letztendlich hat das auch sehr gut geklappt“, ordnete Deil den achten Heimsieg der Saison ein. Für seine Mannschaft ist der Jahresbeginn mit weiteren Härtetests gespickt. Am kommenden Sonnabend ist man um 17 Uhr beim BFC Preussen in Berlin gefordert, bevor eine Woche später (17 Uhr) der VfV Spandau Gastgeber sein wird. Anschließend (1. Februar, 17 Uhr) erwarten die Rostock Dolphins den aktuellen Tabellenführer Pfeffersport. Auf die bevorstehenden Aufgaben angesprochen, wollte Torsten Deil nicht zu weit in die Zukunft blicken: „Vorsichtig formuliert- Preussen war in der Vergangenheit für uns nicht immer das beste oder einfachste Pflaster. Deshalb sollten wir uns erst einmal auf uns selbst und das kommende Auswärtsspiel konzentrieren, bevor der Blick dann nach vorn wandert.“ Der kommende Gegner ist mit 14:14 Punkten aktuell Tabellensiebter und setzte mit einem 22:23- Auswärtssieg in Spandau am letzten Spieltag ein Ausrufezeichen.

Spielfilm:
3:2 (5.), 5:4 (10.), 5:7 (15.), 8:8 (20.), 11:9 (25.), 12:11 (Hz.) – 14:11 (35.), 16:11 (40.), 18:14 (45.), 21:17 (50.), 24:20 (55.), 27:22 (End.)

Siebenmeter:
RHC: 4/3, Werder: 4/3

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, Werder: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, S. Peters – V. Bladt, L. Dalinger, L. Johannisson (2), F. Krüger (5), C. Kellert (3/1), L. Bunke (4), J. Böhme, A. Fränk (3), N. Rotfuß (5), V. Schlegel (5/2), S. Powierski