HSG Neukölln – Rostocker HC 24:32 (16:13)
Berlin Die Damen des Rostocker HC haben in der Oberliga Ostsee- Spree den zweiten Tabellenplatz erobert. Durch einen 32:24- Auswärtssieg bei der HSG Neukölln zogen sie am VfV Spandau, der 24:28 in Werder verlor, vorbei. Nach dem erfolgreichen Adventsauftritt in Berlin und der gleichzeitigen Schützenhilfe von Grün Weiß Schwerin, das Tabellenführer Pfeffersport mit 29:26 besiegte, rangieren die Dolphins nun drei Punkte hinter der Spitze.
Der Auftakt in die Begegnung am Sonntag war durchaus vielversprechend. Der Rostocker HC hatte scheinbar alles im Griff, führte früh mit 6:1 (6.). Eine sehr agile Lena Bunke zog die Neuköllner Abwehr immer wieder auseinander und war mehrfach nur regelwidrig zu stoppen. Auch in der Abwehr konnten die Gäste überzeugen und ließen wenig zu. Eine frühe Auszeit der Gastgeberinnen brachte zwar zunächst keine Besserung ins Spiel der HSG, aber zumindest deutete man nun eigene Interessen an, am Spiel teilzunehmen. Lena Gäbelein wurde per Bodenpass am Kreis bedient und verwandelte zum 4:8 aus Berliner Sicht (12.). Doch noch bestimmten die Gäste von der Ostsee das Geschehen. Nicole Rotfuß hatte einen Sahnetag erwischt, wurde sehenswert von Antonia Fränk in Szene gesetzt und markierte nicht nur das 10:5, sondern auch ihren bereits sechsten Treffer. Eine Viertelstunde war gespielt, als das Rostocker Gerüst plötzlich ins Wanken geriet. Die 12:6- Führung verlieh den Delfinen nicht die nötige Sicherheit, dem Spiel weiter den eigenen Stempel aufzudrücken. Plötzlich war das eigene Angriffsspiel nur noch von Einzelaktionen geprägt. Die HSG- Defensive stand speziell im Mittelblock nun kompakter, und die Rostockerinnen taten sich mehr als schwer, Lücken zu finden. Die HSG Neukölln nutzte die hanseatische Harmlosigkeit und drehte auf. Zunächst wurde auf 10:12 aus heimischer Sicht verkürzt, um wenig später zum 13:13 auszugleichen (24.). Bis zur Pause kam es aus Gästesicht noch dicker. Beim Pausenpfiff sah man sich mit 13:16 im Hintertreffen.
Wie schon beim Sieg im Mecklenburger Derby gegen Schwerin vor Wochenfrist war die zweite Halbzeit eine Rostocker Geschichte. Die Neuköllnerinnen nutzten ihren ersten Ballbesitz im zweiten Durchgang zum 17:13, doch dann kam der RHC. Erst verkürzte Celin Kellert von Rechtsaußen auf 16:18 (35.), dann verwandelte Nicole Rotfuß mit einem brachialen Abschluss einen Gegenstoß zum 18:18- Ausgleich. Selbst ein Torhüterwechsel auf Seiten der Gastgeberinnen (38.) konnte den Rostocker Sturmlauf nicht stoppen: Hanna Strack wurde am Kreis freigespielt und traf zum 21:18 (43.). Eine starke Abwehr um eine gut parierende Sara Peters im Kasten zog den Gastgeberinnen in den folgenden Minuten den Zahn. Im Gegenzug rollte ein ums andere Mal ein Konter auf das Berliner Tor zu. Als Celin Kellert erneut von außen ins kurze Eck traf (46.), waren beim 26:20 die Weichen nun auf Gästesieg gestellt- Der Wagen der Rostocker Achterbahn kam letztendlich bei 32:24 zu stehen.
„Wir haben stark begonnen, waren dann in Angriff und Abwehr sehr undiszipliniert. Nur in kleinen Grüppchen zusammenzuspielen ohne das große Ganze zu sehen funktioniert nicht“, war Ute Lemmels Analyse nach dem Spiel. „Wir haben Neukölln aufkommen lassen und kamen selbst nicht mehr richtig rein. Auch hinten haben wir viel zu oft die Nebenspielerin alleingelassen. Wir haben in der Pause umgestellt und waren dann kompakter und variabler. Damit ist der Gegner nicht klargekommen. Man muss auch sagen, dass wir so wie heute noch nicht zusammen gespielt haben. Dafür haben wir das letztendlich vernünftig gelöst. Der jungen Mannschaft fehlt natürlich immer noch die Souveränität“, zeigte die Rostocker Trainerin Verständnis für die Schwächephase ihrer Mannschaft.
Am kommenden Samstag (17:00 Uhr in Marienehe) erwartet der Rostocker HC die SG OSC Schöneberg- Friedenau. „Wir haben uns vorgenommen, dass wir bis Weihnachten alles gewinnen wollen. Also zählt am nächsten Wochenende nur ein Sieg. OSF hat einige personelle Sorgen. Letztendlich müssen wir unser Ding machen“, so Lemmel.
Spielfilm:
5:1 (5.), 8:3 (10.), 12:6 (15.), 12:9 (20.), 13:13 (25.), 13:16 (30.) – 15:18 (35.), 20:18 (40.), 24:20 (45.), 26:21 (50.), 30:21 (55.), 32:24 (60.)
Siebenmeter:
RHC: 7/6, Neukölln: 8/8
Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, Neukölln: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, S. Peters – V. Bladt (1), L. Johannisson (1), A. Rohde (1), F. Krüger (3), C. Kellert (6/4), L. Bunke (2), J. Böhme, H. Strack (1), A. Fränk (2), N. Rotfuß (11), V. Schlegel (4/3)
Neueste Kommentare