Rostocker HC – BFC Preussen 33:13 (16:5)
Die Damen des Rostocker HC haben ihren Siegeszug im Jahr 2019 fortgesetzt. Am Samstagnachmittag gewannen die Delfine das Topduell des 17. Spieltags in der Oberliga Ostsee- Spree mit 33:13 (16:5) gegen den BFC Preussen. Es war bereits ihr fünfter Sieg im fünften Spiel des Kalenderjahres. Mit nunmehr 26:8 Punkten ist der RHC neuer Tabellenzweiter hinter dem VfV Spandau (28:6). Die Spandauerinnen konnten ihr Heimspiel gegen den TSV Rudow mit 33:23 für sich entscheiden und haben weiter zwei Zähler Vorsprung auf die Rostockerinnen.
„Es wird heute vor allem auf die Abwehr ankommen“, war sich Rostocks Co- Trainer Torsten Deil schon im Vorfeld der Partie sicher. „Wir müssen da richtig konzentriert sein. Im Hinspiel waren wir teilweise zu blauäugig.“ Seine Damen hatten sich die Worte offenbar zu Herzen genommen. Weder blauäugig noch unkonzentriert ging der RHC in die Begegnung. Nicole Rotfuß markierte in der 5. Minute das 3:0, und als Victoria Schlegel wenig später auf 5:1 erhöht hatte, nahm Gäste- Trainer Tobias Meyberth eine frühe Auszeit (9.). Eine Besserung im Spiel seiner Damen bewirkte die kurze Kontaktaufnahme allerdings nicht: Eingangs der 15. Minute markierte Rostocks beste Werferin aus dem Feld, Liza Johannisson (insgesamt 10 Tore) das 8:2. Den Gästen aus Berlin fiel es auch in den folgenden Minuten mehr als schwer, eine klare Linie in ihr Spiel zu bekommen. Viele technische Fehler und verunglückte Abspiele prägten ihre Angriffsbemühungen. In der Defensive tat sich der BFC Preussen gegen die quirligen Gastgeberinnen ebenso schwer. Nach einer Zeitstrafe gegen Victoria Obermann nahm der RHC in Person von Toni Fränk Berlins Anja Bathelt kurz, was die Preussen zusätzlich hemmte (21.). Bis zur Halbzeit gelang ihnen lediglich ein weiteres Tor, so dass Victoria Schlegel mit ihren zwei von insgesamt sieben verwandelten Siebenmetern den 16:5- Pausenstand ermöglichte. Dass sich mit Liza Johannisson, Victoria Schlegel und Nicole Rotfuß nur drei Rostocker Spielerinnen im ersten Durchgang in die Torschützenliste eintragen konnten, hatte nur statistischen Charakter. Mit einer starken Mannschaftsleistung auf allen Positionen, beginnend mit Nadine Berger im Tor, hatten sich die Dolphins selbst den Tisch für einen erfolgreichen Handballnachmittag gedeckt.
Berlins Freya Brent nutzte nach dem Wiederanpfiff eine Überzahlsituation, um den ersten Treffer im zweiten Durchgang zu erzielen (31.). Ihre Teamkollegin Anna Linke verwandelte wenig später einen Siebenmeter zum 16:7 (33.). Jegliche Sorge, die Gäste würden durch das kurze Aufbäumen den Tisch wieder abräumen, zerstreuten die Rostock Dolphins umgehend. Sie übernahmen wieder das Kommando und stellten nicht nur den alten Vorsprung wieder her, sondern drehten weiter am Ergebnis. Selbst eigene Unterzahlsituationen wurden unbeschadet überstanden. Die Gäste nahmen weiter am Spielgeschehen teil, allein es kam für sie zu wenig Zählbares dabei heraus. Nach einer weiteren Auszeit probierte es der BFC Preussen mit zwei Kreisläuferinnen (43.), aber auch diese taktische Maßnahme war nicht von Erfolg gekrönt. Hatte Nadine Berger im ersten Durchgang im Rostocker Tor bereits geglänzt, so stand Sara Peters ihrer Kollegin in der zweiten Halbzeit in nichts nach. Ob nun im Siebenmeterduell gegen Victoria Obermann (35.) oder Christin Schnitzer (44.)- die junge Rostocker Torhüterin hielt ihrem Team den Rücken frei. Auch kurze Zeit später behielt sie sprichwörtlich „den Kopf oben“ und entschärfte den Konter von Bernadet Mudri. Beim 25:7 durch Frances Krüger (46.) war eine knappe Viertelstunde vor dem Ende die Partie längst entschieden. Final war es Nora Leonhardt vergönnt, wenige Sekunden vor dem Ende den Endstand von 33:13 herzustellen. In dieser Situation wurde sie mehr als unsanft von Berlins Dajana Kranzusch gestoppt, die dafür mit einer glatten roten Karte des Feldes verwiesen wurde.
Am Ende stand für die Rostock Dolphins ein überraschend deutlicher Sieg gegen eine phasenweise indisponierte Mannschaft des BFC Preussen, die bis dato Tabellenzweiter war, sich in diesem Topspiel allerdings nicht als solcher präsentierte. Bei 20 Toren Vorsprung kann mit Fug und Recht von einem verdienten Erfolg des RHC gesprochen werden, den das Rostocker Publikum bereits lange vor Abpfiff feierte. Man war dem Gegner in allen Belangen und auf jeder Position überlegen gewesen.
„Wir werden trotzdem weiter von Spiel zu Spiel gucken“, trat Rostocks Torsten Deil nach dem Spiel ein wenig auf die Euphoriebremse, um im nächsten Atemzug seiner Mannschaft dann doch ein großes Kompliment zu machen: „Das war das beste Spiel, was wir in dieser Saison abgeliefert haben- sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Ich freue mich für die Mädels, die sich den Sieg heute gemeinsam erarbeitet und natürlich absolut verdient haben.“ Für „seine“ Delfine geht es am übernächsten Wochenende mit einem Auswärtsspiel weiter. Am Sonntag, den 17. März ist man um 16 Uhr bei der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin zu Gast. Eine Woche später (Samstag, 23. März 16 Uhr, OSPA|Arena) steht das nächste Heimspiel gegen den TSV Rudow auf dem Programm. „Wir werden im Training im Hinblick auf die kommenden Aufgaben weiter konzentriert arbeiten und an dem einen oder anderen Rädchen drehen“, so Torsten Deil.
Spielfilm:
3:0 (5.), 6:1 (10.), 8:2 (15.), 10:4 (20.), 12:4 (25.), 16:5 (Hz.) – 19:7 (35.), 21:7 (40.), 24:7 (45.), 7:9 (50.), 29:11 (55.), 33:13
Siebenmeter:
RHC: 9/9, BFC: 7/4
Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, BFC: 8 Minuten + Disqualifikation o. B. D. Kranzusch (60.)
So spielte der Rostocker HC
N. Berger, S. Peters – L. Johannisson (10), J. Schwarz (1), M. Stammer (2), A. Rohde (1), F. Krüger (2), R. Anderson, H. Strack, N. Leonhardt (1), A. Fränk (2/2), N. Rotfuß (3), V. Schlegel (11/7)
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