Ein Handball-Verrückter wird 60

In der Geschichte fest verankert mit dem Datum 25. April sind Ludwig IX. als französischer König im 13. Jahrhundert, Peter Tschaikowski als russischer Komponist, Jepp Gladwyn als britischer Politiker, Wolfgang Pauli als Quantenphysiker und Nobel-Preisträger, Ella Fitzgerald als amerikanische Jazz-Ikone, Björn Ulvaens von ABBA und noch viele andere mehr. Sie hatten und haben noch am heutigen Sonnabend ihren Ehrentag.

Dabei einreihen kann sich auch ein Rostocker „Handball-Verrückter“. Zwar (noch) nicht so berühmt, aber zumindest deutschlandweit so bekannt: Roland „Theo“ Bartels feiert seinen 60. Geburtstag. „Dafür kann ich nichts, meine Eltern sind schuld“, meint der Jubilar in seiner typisch burschikosen Art, warum er auch nur „Theo“ gerufen wird. „Durch die aktuelle Abstandsreglung kann man da sowieso nicht groß feiern. Die Lockerung ab Montag kommt für mich und meine „Fans“ etwas zu spät.“ So stößt das Geburtstagskind mit einer Cola und etwas „drum-Rum“ vielleicht für sich allein an. Aber in seinem „Homeoffice“ in Evershagen wird trotzdem viel Leben sein. Glückwünsche per Post, SMS, Telefon, Videobotschaft und anderes mehr aus der gesamten Handball-Republik trudeln bei Roland Bartels im Laufe des Tages ein. Und es würde keinen wundern, wenn ein „Dolphins-Chor“ der RHC-Handballerinnen ihm (in gebührendem Abstand natürlich) ein Geburtstagsständchen bringt.

Der heute 60-Jährige spielte in seiner Jugend mehr oder weniger „talentfrei“ bei der BSG Post Rostock selbst Handball, wurde dann vom bekannten Rostocker Sportlehrer und Trainer Rolf „Moppel“ Wilkens für die Aufgabe begeistert, die Übungsleiter-Laufbahn einzuschlagen. Er nahm an und hat seitdem Generationen von handballbegeisterten Mädchen mit zum Erfolg geführt. Zunächst beim Rostocker Trainingszentrum BSG FIKO und auch als Bezirkstrainer. Roland Bartels brachte sein Ehrenamt mit seiner beruflichen Ausbildung zum und später auch als Koch ganz gut unter einem Hut. Schwieriger wurde es nach der Wende. Aber als wahrer „Lebenskünstler“ meisterte der Jubilar bis heute so manche Hürde. „Meinem Sport blieb ich immer treu. Alle gesellschaftlichen Veränderungen und manch eine persönliche Schwierigkeit habe ich auch mit Hilfe vieler Sportkameraden ganz gut gemeistert“, erinnert sich „Theo“ gerade an seine ehrenamtliche Tätigkeit in den letzten Jahren zurück. Er trug dazu bei, dass aus dem Zusammenschluss von FIKO mit dem SV Warnemünde ab 1994 etwas Gutes für den Handball wurde, brachte neuen Schwung in den Warnemünde-Cup, war als Chef-Organisator vieler Veranstaltungen auf DHB-, HVMV- und regionaler Ebene unterwegs.

Und er verrät noch eine seiner Leidenschaften: „Ich spiele unwahrscheinlich gerne Skat und organisiere auch hier Turniere. Meine Schwester Dörte teilt mit mir dieses Hobby. Und dies auch ähnlich erfolgreich.“ Insider munkeln, dass Roland Bartels über das Jahr verteilt seine Festtagsversorgung zwischen Ostern-Schmaus und Weihnachtsbraten „zusammengewinnt“.

Roland „Theo“ Bartels hat seinen Trainerschein jetzt schon mehr als 40 Jahre, war lange auch als Zeitnehmer und Sekretär in fast allen Hallen von MV im Einsatz. Heute ist er noch im Jugendausschuss des HVMV dabei und hier verantwortlich für den Kinder- und Schul-Handball. „Theo“ ist Vorstandsmitglied beim Rostocker Handball-Club und zudem noch im Bezirkshandballverband (BHV) Nord. Und etwas von seinem früheren Beruf ist noch geblieben. Er versorgt die Zuschauer und Akteure heute noch bei den Punktspielen und Turnieren des Rostocker HC als der „Mann hinter dem Tresen“, organisiert bei Mini-Spielfesten für alle Mädchen und Jungen kleine Geschenke und nutzt sein riesengroßes Organisationstalent, um von Sponsoren und Unterstützern für Veranstaltungen aller Art jedwede Hilfe zubekommen.

Auch RHC-Chef Olaf Meyer weiß: „Auf ‚Theo‘ ist immer Verlass. Er ist nicht nur Organisationstalent bei nahezu allen Dingen unseres Vereins, sondern findet auch bei jedem kleinen oder großen Problem nicht nur im Handball schnell eine Lösung. Insbesondere seine offene, ehrliche und immer lösungsorientierte Herangehensweise schätze ich sehr. Ich hoffe, dass er uns noch lange die Treue hält. Herzlichen Glückwunsch, Theo.“ An seinem heutigen  Ehrentag wird Roland „Theo“ Bartels aber als erstes seinen Schwager Rolf Herrmann anrufen, um ihn zu seinem heutigen 57. Geburtstag zu gratulieren. Dann kann seine eigene Jubiläumsrunde beginnen.