Marco SchultzDolphins kassieren herbe Auswärtsniederlage
Rostocker HC verliert bei der TG Nürtingen mit 27:45 (13:23)
In der 2. ALSCO Handballbundesliga der Frauen hängen die Trauben für den Rostocker HC noch zu hoch. Am Samstagabend setzte es für die Mannschaft von Trainer Dominic Buttig eine heftige 27:45- Niederlage bei der TG Nürtingen.
Am dritten Spieltag gehörte das erste und das letzte der Tor der Begegnung den Delfinen von der Ostsee: Zum 1:0 netzte Emma Dubrau mit einem schönen Wurf aus dem zentralen Rückraum ein. Den Schlusspunkt setzte Patrycja Drewnik eingangs der letzten Spielminute.
In der Zeit dazwischen konnte der RHC nur stellenweise andeuten, zu was die Buttig- Sieben in der Lage ist.
Zwar brauchte die gastgebende Turngemeinde eine gewisse Anlaufphase, um ins Spiel zu finden, andererseits verpassten es die Gäste aus den sich bietenden Chancen Kapital zu schlagen und vielleicht etwas mehr Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen.
Nach dem Ausgleich durch Lisa Fuchs sorgte Nora Erhardt vom Kreis mit einem Doppelschlag für die 3:1- Führung der Gastgeberinnen (5.), wobei das zweite Tor eine 1:1- Kopie des ersten war. Auch in der Folgezeit war das Nürtinger Kreisspiel eine wirksame Waffe, gegen das die Dolphins wenig Mittel fanden.
Selbst tat man sich gegen die kompakte 6:0- Formation der TG- Defensive schwer. Das lag nicht zuletzt daran, dass zu häufig das I- Tüpfelchen auf dem Spielzug fehlte: Mal war der letzte Ball auf Außen zu ungenau, mal fehlte es im Abschluss an der nötigen Schärfe oder Präzision. Im Gegenzug rollten die Nürtinger Angriffe über den RHC hinweg.
Lena Clasen im Rostocker Kasten war mehr als nur einmal chancenlos. Nur einmal, zu Beginn der 14. Minute konnte die Kapitänin der Gäste, ihr Können unter Beweis stellen. Spektakulär parierte sie einen Nürtinger Wurf aus Nahdistanz.
Tore, wie durch den schönen Rückraumwurf von Nele Reimer in der 19. Minute, blieben Mangelware, so dass sich die Rostocker Damen an dieser Stelle bereits mit 5:14 im Rückstand sahen. Beim Spielstand von 13:23 aus Sicht der Gäste wurden die Seiten gewechselt.
Mit neuem Elan kamen die Dolphins aus der Kabine. Patrycja Drewnik traf in Unterzahl zum 25:16 (34.) und Lidia Halawczak wenig später zum 25:17 (35.). Auch beim 27:19 durch Merja Wohlfeil, wunderbar bedient durch Emma Dubrau, befand sich der Rostocker HC noch in (zumindest grober) Schlagdistanz (39.). Doch zu viel mehr sollte es für die Gäste nicht reichen. Nachdem Nele Reimer per Siebenmeter an Sophie Leenen im Nürtinger Tor gescheitert war und auch der Nachwurf nur an der Latte landete, nahm das Rostocker Unheil seinen Lauf.
Am Ende stand ein 45:27- Kantersieg der Gastgeberinnen, die einen mehr als verdienten Heimsieg einfuhren und nach dem dritten Spieltag der 2. ALSCO HBF die Tabelle anführen. Für die Rostock Dolphins gilt es, nach dem knüppeldicken Auftaktprogramm gegen drei Spitzenteams der Liga den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Bis Anfang Oktober haben die Delfine Zeit, um die ersten Eindrücke der Saison zu verarbeiten und mit vollem Elan die nächsten Aufgaben anzugehen. So formulierte es auch RHC- Trainer Dominic Buttig in seiner Analyse nach Spielende:
„Die kleine Pause kommt jetzt ganz passend, um Kräfte zu sammeln. Heute ist die Höhe des Ergebnisses natürlich enttäuschend. Wir haben in den ersten 20 Minuten im Angriff zu lange gebraucht, um die sich bietenden Räume in der Tiefe für uns sinnvoll zu nutzen. Wir agierten oft zu hektisch, gepaart mit einem schwachen Rückzugsverhalten. In der Schlussviertelstunde lassen wir das Ergebnis zu deutlich werden, indem wir Nürtingen durch eigene Fehler wieder in den Flow kommen lassen. Ich denke schon, dass die Mannschaft weiß, dass da mehr kommen muss und sie unter ihren Möglichkeiten bleibt.“
Dennoch ließ Buttig erkennen, dass er dem Spiel auch Positives abgewinnen kann: „Zwischen der 20. und 45. Minute spielen wir richtig guten Handball, haben sogar die Möglichkeit, nach dem frühen hohen Rückstand wieder auf 7 zu verkürzen. In dieser Phase haben wir eine gute Bewegung im Angriffsspiel und schaffen es in der Abwehr, Nürtingen zu Fehlern zu zwingen.“
Zum Abschluss zog der Rostocker Coach eine kurze Bilanz nach dem Saisonauftakt und gab auch die Marschroute für die kommenden Wochen vor: „Wenn man die ersten drei Spiele zusammenfasst, schaffen wir es aktuell ‚nur‘, 25 bis 30 Minuten guten Handball zu spielen. Da muss eine Steigerung her, sonst wird’s auch gegen die anderen Teams schwer.“
Am Sonnabend, den 4. Oktober geht es für Buttigs Damen mit einem Heimspiel weiter. Um 18.30 Uhr trifft man in Rostock- Marienehe auf die Vertretung der HL Buchholz- Rosengarten, die mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet ist und sich am letzten Spieltag beim 24:24 mit dem Aufsteiger aus Freiburg die Punkte teilte.