Rostocker HC III – Stralsunder HV 27:17 (11:6)

Rostock „Minus 5 ist nicht unmöglich mit Backe und an einem guten Tag“, hatte RHC-Trainer Phillipp Heidmann „seinen“ dritten Frauen nach der 26:21-Hinspielniederlage im Finale um die Landesmeisterschaft beim Stralsunder HV per WhatsApp mit auf den Heimweg gegeben.

Eine Woche später in der heimischen Fiete-Reder-Halle war der Trainer dann selbst wieder mit an Bord. Verzichten musste er dafür allerdings auf einige Leistungsträger, die aus beruflichen oder Verletzungsgründen nicht am Spiel teilnehmen konnten: „Diese Situation kennen wir allerdings, unsere Spielerinnen sind alle berufstätig, trainieren in der Regel einmal in der Woche und müssen oft auch kurzfristig die Teilnahme an Spielen absagen,“ erklärt der Trainer. So halfen erneut Spielerinnen des Juniorteams im Rückspiel des Landesfinales aus. Ebenfalls nicht mit dabei war Jana Kokot, die als eigentlich verantwortliche Trainerin mit den Dolphins in Henstedt-Ulzburg unterwegs war und dabei drei Treffer zum 29:27-Auswärtssieg des Meisters der Nord-Ost-Staffel der dritten Liga beisteuern konnte.

Der Start in die Partie in Rostock war ausgeglichen, in der 11. Spielminute stand ein 4:4 an der Anzeigetafel der gut gefüllten Halle. Bereits zu diesem Zeitpunkt ließ die Abwehr um Torhüterin Lucy Schelske, die im Kasten einen „Sahne-Tag“ erwischte, auch mehrere freie Gegenstöße parieren konnte, so gut wie nichts zu. Im Spiel nach vorn entwickelten die Gastgeberinnen durch die Ballgewinne in der Deckung immer mehr Sicherheit. Zwar war die Chancenverwertung im ersten Durchgang noch nicht optimal, scheiterten die Einhimischen immer wieder an der Ex-Rostockerin Stefanie Stammann im Stralsunder Tor, aber mit zunehmender Spielzeit wurden die Würfe genauer, sodass mit dem 11:6 zur Pause der Hinspielrückstand bereits aufgeholt war.

Im zweiten Durchgang steigerten sich die Gastgeberinnen dann weiter. Die Abwehr stand nach wie vor sicher, im Umkehrspiel wurde nun immer wieder erfolgreich abgeschlossen. Spätestens als Josephin Pohanka mit dem 21:11 (46.) erstmals den 10-Tore-Vorsprung herstellte, war die Partie endgültig entschieden. Die Gäste kämpften bis zum Schluss um jeden Ball, aber Rostockerinnen wussten immer wieder eine Antwort. Den letzten Treffer für die Gastgeberinnen erzielte Analena Schön zum 27:15 in der 59. Spielminute. Nach der Schlusssirene gab es dann nur noch jubelnde Spielerinnen und Fans.

Auch Trainer Phillipp Heidmann musste eine Sektdusche über sich ergehen lassen: „Das gehört nun einmal mit dazu. Ich bin einfach nur stolz auf die Mannschaft, die in diesem Jahr durch Verletzungen immer wieder Rückschläge einstecken musste und sich mit der Leistung heute den Titel aus meiner Sicht voll verdient hat“. Nach der von HVMV-Vertreterin Brigitte Franz noch auf der Fläche vorgenommenen Siegerehrung für beide Teams fand für Spielerinnen, Trainerteam, Helfer und Freunde noch eine kleine gemeinsame Meisterfeier im Gastraum der Fiete-Reder-Halle statt.

OM

Spielfilm:
1:0, 2:3, 4:4, 8:4, 11:5, 11:6 – 12:7, 14:7, 17:8, 19:11, 21:11, 23:13, 25:15, 27:15, 27:17

Siebenmeter:
RHC: 8/5, SHV: 8/4

Zeitstrafen:
RHC: 4 Minuten, SHV: 10 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lucy Schelske, Josephine Nau – Emily Lange (1), Pia Langstein, Josephin Pohanka (1), Emilia Schultz (11/5), Annemarie Görwitz (2), Analena Schön (3), Leonie Brieger, Josephine Wolff (3), Antonia Fränk (1), Sarah Dalchow (5)