Fortuna 50 Neubrandenburg – Rostocker HC II 24:24 (13:15)

Neubrandenburg Saisonauftakt in der Oberliga Ostsee-Spree und das Juniorteam des Rostocker HC muss gleich im ersten von acht Landesderbys beim selbsternannten Aufstiegsfavoriten Neubrandenburg antreten. „Rostock ist ein unbequemer Gegner. Aber klar ist, das Spiel müssen wir gewinnen“, hatte Fortuna-Trainer Dago Leukefeld in einem Bericht des Nordkuriers die Marschroute vorgegeben.

So einfach wollten es die Spielerinnen des in dieser Spielzeit noch einmal verjüngten Juniorteams den Gastgeberinnen allerdings nicht machen. „Unser Team ist gut vorbereitet. Wir wollen uns mit unserem sehr jungen Kader stetig weiterentwickeln und zeigen, was möglich ist. In Neubrandenburg spielen wir vor allem mit dem Kader des Jugendbundesligateams, um den Mädchen gemeinsame Spielpraxis zu geben.“ RHC-Trainer Marc Hünerbein setzte dabei vor allem auf Tempohandball nach Ballgewinn oder unmittelbar nach einem Gegentreffer. So dauerte es keine 9 Sekunden nach dem ersten Fortunen-Treffer, da glich Jette Köppen bereits aus. Zwar führten in der Folge die Einheimischen nach sieben Spielminuten mit 5:2, aber dann kamen die Gäste besser ins Spiel. Insbesondere Madlen Kloska, auf die das Neubrandenburger Spiel nahezu vollständig zugeschnitten ist, kam durch die intensive Deckung der Ostseestädterinnen mit lediglich vier Feldtoren nicht wie gewohnt zur Entfaltung. Im Gegenzug war es vor allem Aenna Schult (12 Treffer), gegen die die Gastgeberinnen im gesamten Spiel einfach keine Mittel fanden. So waren die Jung-Dolphins immer in Reichweite und gingen beim 12:11 (22.) erstmals selbst in Führung. Bis zur Pause blieben die Rostockerinnen vorn, beim Stand von 15:13 für den RHC wurden die Seiten gewechselt.

Der zweite Durchgang begann mit einer Druckphase der Fortuna. Durch fünf Tore am Stück gingen die Gastgeberinnen mit 17:15 (37.) in Führung, ehe dem RHC der Anschlusstreffer gelang. Aber Neubrandenburg war jetzt immer vorn, führte teilweise mit drei Toren (20:17, 46.).

Trotzdem, das Juniorteam aus der Hansestadt gab nicht auf. Die Abwehr um Torhüterin Kiana Zidorn, die wie im ersten Durchgang Lucy Schelske eine gute Leistung zeigte, stabilisierte sich wieder und so ging man durch einen Hattrick von Aenna Schult in der 56. Spielminute mit 23:22 erneut in Führung. Am Ende reichte es nicht ganz, 33 Sekunden vor der Schlusssirene gelang den Fortunen noch der Ausgleich zum am Ende sicher leistungsgerechten 24:24.

Während seine Spielerinnen unmittelbar nach der Partie ein wenig die Köpfe hängen ließen, sich trotzdem bei ihren lautstarken Fans bedankten, analysierte Marc Hünerbein: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns zweimal nach einem Rückstand wieder ins Spiel gekämpft und so den Punkt verdient. Mit ein wenig mehr Konzentration im Abschluss wäre heute sogar mehr möglich gewesen.“ Damit spricht der Trainer insbesondere die Chancenverwertung seiner Mannschaft, die unter anderem vier Strafwürfe nicht nutzen konnte, an. Und doch war der erste Auftritt des blutjungen Teams eine Vorstellung, die Mut für die kommenden Spiele in der Oberliga Ostsee-Spree machen sollte.

Am kommenden Sonntag empfangen die Jung-Dolphins zum ersten Heimspiel um 16:00 Uhr in der Fiete-Reder-Halle die Mannschaft von Pro Sport Berlin.

OM

Spielfilm:
1:0, 1:1, 3:1, 5:2, 6:5, 8:6, 8:8, 11:11, 11:13, 12:15, 13:15, 17:15, 17:16, 20:17, 22:20, 22:23, 23:24, 24:24

Siebenmeter:
RHC: 8/4, Fortuna: 3/3

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten (inkl. rote Karte gegen Jette Burghardt), Fortuna: 10 Minuten (inkl. rote Karte nach 2×3 Minuten)

So spielte der Rostocker HC:
Lucy Schelske, Kiana Zidorn, Emilie Lührmann – Julia Hinz, Greta Zippel (1), Emilia Schultz (3/2), Pauline Schuck, Luica Strack (1), Leonie Kaden (1), Jette Köppen (4), Megan Pieth (1), Jette Burghardt (1), Aenna Schult (12/2), Sarah Dalchow