Der Ehrenvorsitzende des BHV Nord Klaus-Peter Alm ist Verstorben

Rostock Die Rostocker Handballgemeinde und weit darüber hinaus hat ein großes Sportler- und Kämpferherz verloren. Am 10. Januar schloss Klaus-Peter Alm nach langer, schwerer Krankheit für immer seine Augen. Der Verstorbene begann seine ehrenamtliche Arbeit als Übungsleiter und Funktionär in der BSG Schiffselektronik Rostock, im März 1974 gegründet, und im Handballverband der Stadt Rostock. Dabei trat Klaus-Peter Alm immer dafür ein, dass sich besonders junge Menschen sportlich betätigen und engagieren. Mit der deutschen Wiedervereinigung ging es für ihn um Aufhören oder Weitermachen. Klaus-Peter Alm plädierte fürs Weitermachen und unter dem neuen Namen SV Nordwest Rostock ging es wieder aufwärts. Die Nordwest-Handballmädchen knüpften an die Leistung ihrer Vorgängerinnen an, die sogar in der DDR-Liga spielten, und holten zwei Titel im neuen Landesverband im MV.

Dem Verstorbenen lag aber mehr an seinem Sport, als nur der eigene Verein. Klaus-Peter Alm wurde so 1992 Mitbegründer des Kreishandballbundes Rostock-Stadt und auch dessen Vorsitzender. Er kämpfte darum, dass die Vereine in der Hansestadt und im gesamten Nordosten den Übergang in die neue Zeit möglichst schadlos bewältigen und dabei auch die guten Eigenschaften der Vergangenheit bewahren. Über 100 Mannschaften spielten so in den verschiedenen Ligen des neuen Kreis-Handball-Bunds (KHB) und noch mehr aus Rostock darüber hinaus. In Meisterschaften und Pokalwettbewerben holten sie unter seiner federführenden Mitgestaltung auch zahlreiche Titel und Medaillen.

Ein besonderer Verdienst von Klaus-Peter Alm war die Durchführung der deutschlandweit bekannten Rostocker Beachhandball-Tage, die im Juli 1995 erstmals am Strand von Warnemünde unter seiner organisatorischen Gesamtleitung ausgetragen wurden und seitdem aus dem Programm der Warnemünder Woche nicht mehr wegzudenken sind. Es war überhaupt erst das dritte Turnier, das in der Bundesrepublik auf Sand ausgetragen wurde.

Nach der Umstrukturierung des Handballs in Mecklenburg-Vorpommern unterstützte er auch erfolgreich den neuen Bezirkshandball-Verband Rostock/MV Nord. Die Diagnose einer Krebserkrankung zwang Klaus-Peter Alm, sich mehr und mehr aus dem Handballsport zurückzuziehen. Sein Lebensmittelpunkt und der seiner Frau verlagerten sich zwar zu den Kindern nach Mönchengladbach, aber der Rostocker Handball ließ ihn bis zu seinem Tod nie los. Sein Interesse blieb immer groß, was er auch mit Glückwünschen an Mannschaften zu Aufstiegen und erworbenen Titeln bekundete. Er äußerte Gedanken, gab Hinweise und übte manchmal auch etwas Kritik zum Handballleben an seiner früheren Wirkungsstätte. Immer ging es dabei um die weitere Entwicklung „seines Sports“. Klaus-Peter Alm war so immer Ideengeber und wird auch weiterhin ein Vorbild für die Rostocker Handballvereine bleiben, deren traurige Gedanken in diesen Tagen auch bei den Hinterbliebenen sind.

RHC-Vorstandschef Olaf Meyer erinnert sich noch an die letzte Mail, die er von Klaus-Peter Alm erhielt: „Peters hat immer auch mit dem weiblichen Leistungshandball in Rostock mitgefiebert. So schrieb er uns am 10. Juni 2020, damals schon schwer erkrankt:
Mit großer Freude konnte ich wahrnehmen, dass es für euch mehrere Erfolge in der vergangenen Saison gegeben hat und das trotz der schwierigen Lage mit Corona und alledem. Zu dem Aufstieg der Dolphins gratuliere ich besonders herzlich, ebenso zum großen Einsatz aller Teams und Mitarbeiter eures Vereins. Für sie war das Jahr 2020 bestimmt nicht einfach. Deshalb wünsche ich allen Handballfrauen und Handballmädels für die Zukunft, dass sie immer mehr an die besten Traditionen unseres schönen Sports in Rostock herankommen. Die Schritte in die richtige Richtung sind ja offensichtlich getan. Ich grüße alle „Macher”, „Macherinnen” und Spielerinnen und wünsche viele Erfolge und schöne Stunden in eurem Verein und bei den Wettkämpfen. Mögen sich alle eure Hoffnungen erfüllen und die Rahmenbedingungen  verbessern.
Indem wir versuchen, den weiblichen Leistungshandball in Rostock auch zukünftig zu etablieren, halten wir auch das Gedenken an Klaus-Peters Alm, der so viel für den Rostocker Handball geleistet hat, wach.“

Mit freundlicher Genehmigung von Renate Kudruhs/Red.