Rostocker HC II – TSG Wismar 26:24 (10:13)

Rostock Der Rostocker HC, vormals SCE, HCE oder PSV, empfängt die TSG Wismar. Das MV-Duell war über viele Jahre ein Höhepunkt in den diversen Ligen der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik, versprach es doch meist ein spannendes, kampbetontes und mitreißendes Spiel zu werden.

Auch am Sonnabend gab es in der Rostocker Fiete-Reder-Halle wieder das Traditionsduell. Allerdings haben sich die Vorzeichen etwas gewandelt. Während die Gastgeberinnen mit ihrem Juniorteam in diesem Jahr erste Erfahrungen in der 4. Liga sammeln, hat es die TSG endlich geschafft, nach dem freiwilligen Rückzug in die MV-Liga wieder überregional zu spielen. Dass es dabei für die Gäste noch Eingewöhnungsschwierigkeiten gibt, kann man daran erkennen, dass die Mannschaft in den bisherigen Spielen erst einen Punkt (29:29 in Altlandsberg) holen konnte, während das Team von Dominik Buttig mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis (5:5) in die Partie ging.

Ob es  am Ende ein gutes Handballspiel war, was beide Teams ihren Fans boten, müssen diese für sich selbst entscheiden. Eines war es auf jeden Fall, ein kampfbetontes und äußerst spannendes Derby, das erst in den letzten Spielminuten entschieden wurde.

Den besseren Start in das Spiel erwischten auf jeden Fall die Gäste. In der 6. Spielminute stand es 3:0 für die TSG, währen die Gastgeberinnen bereits die erste Zeitstrafe zu verkraften hatten. Dominic Buttig sah es so: „Zu Beginn waren wir in der Abwehr mit der 6:0 Deckung nicht griffig genug, das hat sich mit der Umstellung auf 5:1 dann gebessert, womit wir Wismar häufiger unter Druck und zu Fehlern zwingen konnten.“ In der 18. Spielminute gingen die Gastgeberinnen so erstmals in Führung, doch nach dem 9:8 (23.) konnte Wismar bis zur Pause auf 13:10 enteilen.

Besser in den zweiten Durchgang kamen die Jung-Dolphins, die durch Megan Pieth, Jette Köppen und Aenna Schult zum 13:13 (36.) ausgleichen konnten. Aber die TSG hielt dagegen. Hinzu kam, dass die Gastgeberinnen klare Gelegenheiten liegen ließen. So zog Wismar wieder auf 18:14 (43.) davon und sah beim 23:18 (52.) schon fast wie der sichere Sieger aus.

Aber plötzlich bekamen die Rostockerinnen die zweite Luft, oder wie es ihr Trainer formulierte: „Wir wussten, dass gerade in der Crunchtime noch was gehen wird und wir eine Chance haben unserer Athletik hinten raus auszuspielen.“ Während die TSG jetzt stehend k.o. war, holten die Einheimischen Tor um Tor auf. In der 59. Spielminute ging der RHC mit 25:24 wieder in Führung und konnte nach einem Wismarer Ballverlust sogar noch einen Treffer zum sicher etwas glücklichen 26:24-Endstand erzielen.

„Wir haben uns gegen Wismar sehr lange sehr schwer getan. Für mich ist total positiv, dass die Mädels nie aufgegeben haben, und so die Chance das Spiel am Ende zu drehen, genutzt haben“, freute sich nach der Partie Dominic Buttig.

OM

Spielfilm:
0:3, 2:6, 4:6, 7:6, 9:8, 10:13 – 13:13, 13:15, 14:18, 17:19, 17:22, 18:23, 22:23, 22:24, 26:24

Siebenmeter:
RHC: 8/6, TSG: 2/2

Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, TSG: 8 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Lucy Schelske, Lena Clasen – Emily Selle (1), Emilia Schultz, Annemarie Görwitz (3), Lea-Emily Dethloff (2), Jette Köppen (7/4), Megan Pieth (3), Aenna Schult (8/2), Analena Schön (2), Sarah Dalchow