Dritte Frauen in der Vorbereitung auf Landesliga

Rostock Daran wird man sich erst gewöhnen müssen. Da das Juniorteam des Rostocker HC in der kommenden Saison bei den Frauen in der Oberliga Ostsee-Spree mitspielt, müssen die bisherigen zweiten Frauen zukünftig unter dem Namen RHC III in der Landesliga antreten. Für die Mannschaft von Brigit Polkehn, die jetzt bereits zwei Spielzeiten nacheinander ihre Saison als Tabellenführer nicht zu Ende spielen durfte, ist das allerdings eher kein Problem: „Unter den gegebenen Umständen sind wir froh, dass es endlich wieder losgeht“, so Brigit Polkehn zum Trainingsstart ihrer Mannschaft am 11. August: „Ich hätte zwar eine eingleisige Liga mit 12 Teams besser gefunden, aber Hauptsache wir dürfen endlich wieder spielen.“

Tatsächlich startet das Team in der kommenden Spielzeit in der Staffel Ost der Landesliga und wird dort gleich zwei Lokalderbys gegen SV Pädagogik Rostock und gegen den SV Warnemünde bestreiten. Weitere Gegner in der Vorrunde sind der Stavenhagener SV, der Stralsunder HV und SV Motor Barth.

Dabei muss die Trainerin in der kommenden Saison einen großen Umbruch in ihrer Mannschaft feststellen. Lena Wüstemann und Johanna Zoll hängen aus beruflichen Gründen die Handballschuhe an den Nagel, mit Sarah Müller, Lisa Kokot und Annika Müller-Eigner wechseln gleich drei Spielerinnen zum Ligakonkurrenten HSG Uni Rostock, der in der Weststaffel antritt. „Alle Spielerinnen haben unseren Verein und vor allem unsere Mannschaft über Jahre treu unterstützt. Ich wünsche ihnen bei ihren neuen beruflichen oder sportlichen Herausforderungen viel Erfolg“, so die Trainerin, die sich aber auch über einige Neuzugänge freuen darf. Mit Josefine Schreier, Fenja Groth und Nina Seidel kommen gleich drei Spielerinnen aus Güstrow an die Ostseeküste. Tabea Schultz spielte vorher im Niedersächsischen Wietzendorf und Jasmin Schönbroth hat in Henstedt-Ulzburg das Handball-ABC gelernt und auch schon Jugendbundesligaluft geschnuppert. „Personell sind wir gut aufgestellt, lediglich auf der Torhüterposition haben wir aktuell mit Josephine Nau nur eine Stammspielerin. Hier werden wir in der Absicherung zunächst auf das Juniorteam oder die ersten Frauen angewiesen sein“, schätzt Brigit Polkehn ein.

Auf die Frage nach dem Saisonziel lächelt die Trainerin nur mild: „Wir wollen uns nach den ganzen Ab- und Neuzugängen und fast einem Jahr ohne Handball erst einmal als Mannschaft finden. Das wird schwer genug.“ Und dann lässt sie sich doch aus der Reserve locken: „Wir geben Platz 3 als Saisonziel aus. Favoriten kann man kaum benennen, weil wir nicht wissen, wie die anderen Vereine durch die Pandemie gekommen, wie sie aufgestellt sind. Vorteile sehe ich, auch aufgrund der Vereinsstruktur, vielleicht bei Grün Weiß Schwerin II.“

Aufgrund der kurzen Saisonvorbereitung sind ein Trainingslager oder auch die Teilnahme an Turnieren nicht geplant. Dafür hofft die Trainerin noch auf das eine oder andere spontane Vorbereitungsspiel, um mit ihrer Mannschaft so langsam wieder in den Wettkampfmodus zu kommen.

OM