Rostocker HC – SV Fortuna 50 Neubrandenburg 24:24 (11:14)

Rostock Als in der 48. Spielminute Neubrandenburg durch einen verwandelten Strafwurf mit 24:21 in Führung ging, schien die Partie in der Oberliga Ostsee-Spree zwischen der B-Jugend des Rostocker HC (Tabellenfünfter) und dem Tabellensechsten aus der Vier-Tore-Stadt entschieden. Als Emily Selle 20 Sekunden vor der Schlusssirene das 23:24 für die Ostseestädterinnen erzielte, waren die meisten Zuschauer überzeugt, dass es sich lediglich um Ergebniskorrektur handelte. Aber die Fortunen vertändelten gegen die Rostocker Manndeckung den Ball und so traf Pauline Engfer in der letzten Spielsekunde zum glücklichen, aber nicht unverdienten 24:24 für die Gastgeberinn und sicherte somit in der Ligatabelle bei einem eigenen Spiel weniger den 2-Punkte-Vorsprung vor dem  Landesrivalen.

Es war sicher kein gutklassiges Nachholspiel, was die beiden Teams am Freitagabend den zahlreichen Zuschauern in der Rostocker Fiete-Reder-Halle boten. Zwar hatten sich die Jung-Dolphins fest vorgenommen, die knappe 19:20-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen, allein die Nervosität war den Einheimischen von der ersten Sekunde an anzumerken.

Einfache Fehler im Spielaufbau und mangelnde Abstimmung im Deckungsverhalten sorgten dafür, dass die Fortunen in der 6. Spielminute bereits mit 6:1 in Front lagen. RHC-Trainerin Bärbel Kordt nahm ihre Auszeit und nordete das Team neu ein. Die Ansprache zeigte deutliche Wirkung. Der Rostocker HC war jetzt besser im Spiel und konnte so auf 5:7 verkürzen. Doch dann vergaben die Einheimischen ihren zweiten Strafwurf und Fortuna zog wieder davon, führte in der 16. Minute mit 11:5. Aber dann stabilisierte sich die Rostocker Abwehr allmählich und so kamen die Norddeutschen allmählich etwas heran, verkürzten bis zur Halbzeit auf 11:14.

Der erste Treffer im zweiten Durchgang gehörte den Gästen, doch dann übernahm der RHC immer mehr das Heft des Handelns. So machten die Ostseestädterinnen innerhalb von 8 Minuten aus einem 11:15 ein 17:16. Insbesondere in dieser Phase des Spiels überzeugten die Gastgeberinnen durch ein schnelles Konterspiel nach Ballgewinnen in der Abwehr. Von nun an war die kampfbetonte Partie ausgeglichen. Spielerisch blieben für die Zuschauer sicher viele Wünsche offen, aber der Kampfgeist und die Einsatzbereitschaft stimmten.

In der 44. Minute stand es 21:21 drei Minuten späte führten die Gäste mit 24:21. Insbesondere in dieser Phase war die Fehlerquote bei den Gastgeberinnen zu hoch. Aber aufgegeben haben sich die Rostockerinnen nicht, erzielten, wie oben beschrieben, in der letzten Sekunde den umjubelten Ausgleich.

„Wir haben heute einfach vor allem im Spiel nach vorn zu viele Gelegenheiten weggelassen. Wenn wir von 6 Strafwürfen nur zwei verwandeln, wird es natürlich scher. Aber meine Mannschaft hat gekämpft und sich den Punkt damit absolut verdient“, analysierte Bärbel Kordt nach dem Match.

Bereits am Sonntag steht für ihre Mannschaft die nächste Partie auf dem Programm. Der Rostocker HC muss um 12:00 Uhr zum Auswärtsspiel bei den Füchsen aus Berlin antreten. Das Hinspiel gegen den Tabellensiebten gewannen die Ostseestädterinnen deutlich mit 32:21.

Spielfilm:
0:4, 1:6, 2:7, 5:7, 5:11, 7:11, 8:13, 9:14, 11:14 – 11:15, 13:16, 17:16, 20:19, 21:21, 21:24, 24:24

Siebenmeter:
RHC: 6/2, Fortuna: 6/6

Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, Fortuna: 10 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
Vivian Langner, Leonie Büchert – Pauline Engfer (3/1), Vivienne Hildebrandt (4/1), Aenna Schult, Sina Stoll, Luisa Schubert (5), Jette Köppen (1), Emily Selle (5), Alina Baeker, Henrike Diener, Jannika Mai (3), Lea-Emily Dethloff (2), Megan Pieth (1)