Rostocker HC II – HSV Grimmen 1992 33:24 (13:11)

Trainerin Brigit Polkehn hatte vorab gewarnt: „Das wird kein Selbstläufer. Wir dürfen nicht denken, dass wir hier locker gewinnen, nur weil der HSV Tabellenletzter ist.“

Die Rostocker Übungsleiterin sollte Recht behalten. Die Dolphins-Reserve erwischte gegen die Gäste aus Grimmen einen klassischen Fehlstart. Zwar konnten die Gastgeberinnen dreimal vorlegen, doch nach dem 3:3 führte zunächst nur noch der HSV.

Viel zu behäbig war das Rostocker Spiel, die Abwehr stand nicht schnell genug auf den Beinen, im Angriffsspiel brachten einfache Fehler Grimmen immer wieder in Ballbesitz. Lediglich eine im gesamten Spiel sehr gut aufgelegte Josphine Nau im RHC-Tor sorgte dafür, dass der Rückstand nicht deutlicher wurde. Beim 7:9 (19.) nahm Brigit Polkehn ihre Auszeit und wechselte durch.

Und doch besserte sich das RHC-Spiel zunächst nicht wirklich. Erst als Madlen Gehrke eine Zeitstrafe erhielt und Phine Nau den fälligen Strafwurf hielt (26.), drehten die Ostseestädterinnen das Spiel und gingen mit einem kleinen Vorsprung (13:11) in die Pause.

Eine wirkliche Initialzündung war dieser Vorsprung für die Gastgeberinnen allerdings ebenso wenig wie die Kabinenansprache. Zwar traf der RHC zum 14:11, aber der stark kämpfende HSV blieb dran, verkürzte durch zwei Strafwürfe erneut auf ein Tor (15:16, 38.)

Doch dann zogen die Einheimischen an. Insbesondere Rieke Anderson (8 Tore) zeigte jetzt ihr vorhandenes Potenzial. Immer wieder suchte die A-Jugendliche den Abschluss, ging auf die Lücken und verwandelte zumeist sicher. Von der 44. bis zur 48. Minute machten die Rostockerinnen aus dem 20:18 ein 26:18. Damit war der Widerstand der Gäste gebrochen.

In den letzten Spielminuten kam so auch die Sicherheit in das RHC-Spiel zurück, sodass die Mannschaft den Vorsprung bis zum Schlusssignal noch auf 33:24 ausbauten.

Zufrieden war Brigit Polkehn trotzdem nur zum Teil: „Natürlich freue ich mich über den verdienten Erfolg, aber wir haben es uns zu lange einfach zu schwer gemacht. Vor allem der Umgang mit unserem Ball war insbesondere in der Anfangsphase nicht gut. Zum Glück hat uns Phine (Nau/Red.) im Tor heute den nötigen Rückhalt gegeben. Auch Rieke Anderson hat wieder gezeigt, wie wichtig sie für uns ist. Gefallen hat mir, dass wir nicht aufgegeben haben, die Köpfe nicht hängen ließen. Letztlich hat sich das Team selbst aus dem Loch herausgeholt.“

Spielfilm:

1:0, 2:1, 3:3, 3:5, 7:9, 9:11, 13:11 – 14:11, 15:12, 16:15, 19:17, 20:18, 26:18, 27:21, 29:21, 32:24, 33:24

Siebenmeter:

RHC: 6/4, HSV: 6/5

Zeitstrafen:

RHC: 4 Minuten, HSV: 6 Minuten

So spielte der Rostocker HC:

Josephine Nau, Lena Clasen – Justine Schwarz (6), Madlen Gerke, Johanna Zoll (2), Carolin Kordt (2), Anne Gaevert (2), Isabell Duwe (4), Annika Müller-Eigner (1), Lisa Kaden (2/2), Rieke Anderson (8/2), Anna Dähnrich, Nora Leonhardt (4), Julia Janke (2)