Rostocker HC – Pro Sport 24 Berlin 29:27 (15:13)

Rostock Die Damen des Rostocker HC bleiben in der Oberliga Ostsee Spree weiter auf Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Mit einem 29:27- Heimsieg gegen Pro Sport Berlin 24 verteidigten die Dolphins ihren zweiten Platz und haben weiter zwei Punkte Rückstand auf Ligaprimus Pfeffersport (33:21- Heimsieg gegen Altlandsberg).

Bis der zehnte Heimsieg der Saison unter Dach und Fach gebracht war, mussten die Rostocker Damen zunächst ein schweres Stück arbeitet verrichten. RHC- Trainerin Ute Lemmel sah sich nach Spielende in ihrer Warnung vor einem „spielstarken Gegner“ bestätigt, den man „nicht auf die leichte Schulter nehmen“ dürfe. Pro Sport, mit der Empfehlung des 30:27- Heimsiegs gegen den BFC Preussen vor Wochenfrist an die Ostsee gereist, legte einen couragierten Auftritt aufs Marieneher Parkett und war die erwartet harte Nuss, die es zu knacken galt.

Mit einer durchwachsenen Leistung in der Anfangsphase machten sich die Delfine selbst das Leben schwer. Nicht nur dass sie in der Abwehr den Gästen zu viel Raum zur Entfaltung boten, stotterte auch in der Vorwärtsbewegung der Motor. Die Gastgeberinnen taten sich gegen die gut rückende Pro Sport- Verteidigung schwer und hatten zu allem Überfluss beim Abschluss wenig Wurfglück. Zweimal testete Alexandra Rohde die Qualität des Pfostens. Nachdem Berlins Laura Conrad mit ihrem dritten Tor das 4:5 erzielt hatte, überprüfte Sophie Powierski im Gegenzug die Stabilität der Querlatte (12.). Glücklicherweise schluderten auch die Damen aus der Hauptstadt beim Torwurf: Julia Hahn (6.) und Antonia Wecke (8.) vergaben beste Möglichkeiten. So blieben beide Teams ergebnistechnisch auf Augenhöhe, wobei ein leichter Vorteil auf Seiten der Gäste lag. Sie blieben vor allem aus dem Rückraum stets gefährlich, wobei beim RHC das Zusammenspiel zwischen Abwehrreihe und Torhüter(n) zu wünschen übrig ließ. In ihrer Auszeit nach knapp 20 Minuten drückte Trainerin Ute Lemmel ihren Unmut aus (20.). Lemmels Umstellungen zeigten Wirkung. Ihre Damen bekamen mehr Zugriff und machten aus einem knappen Rückstand (12:13/ 26.) eine 15:13- Pausenführung. Antonia Fränk sorgte per Siebenmeter für den Halbzeitstand.

Nach dem Wiederanpfiff setzte sich der Aufwärtstrend der Delfine fort. Ohne in der Abwehr Bäume auszureißen, bekam man Pro Sport besser in den Griff. Insgesamt wirkte das Rostocker Spiel nun mutiger. Auch wenn bei eigenem Ballbesitz mehrmals das Zeitspiel drohte, fand sich oft im richtigen Augenblick noch die zündende Idee. Liza Johannissons Gewaltwurf aus dem Rückraum bedeutete das 21:18 (40.). Zwar konnte Berlin in Person von Nicola Schiprowski im folgenden Angriff wieder verkürzen, doch dann ließ der RHC fünf Tore folgen. 26:21 lautete knapp zwölf Minuten vor dem Ende der Spielstand. Warum die Rostock Dolphins in dieser Phase mit dem Vorsprung im Rücken so überhastet und unkonzentriert agierten, war unverständlich. Im Passspiel zu schlampig wurde der Ballbesitz mehrfach leichtfertig abgegeben, so dass die Gäste Morgenluft schnupperten. Alina Zugmantel konnte schließlich in der 55. Minute auf 27:26 verkürzen. Eine erneute Rostocker Auszeit erinnerte die Lemmel- Sieben schließlich an ihre kämpferischen Tugenden: Mit viel Einsatz und Willen wurde der knappe Vorsprung in den letzten Minuten verteidigt. Beim Abpfiff stand ein, aufgrund der guten Phasen vor und nach der Halbzeitpause, letztendlich verdienter Sieg des Rostocker HC zu Buche. Die letzte Aktion, ein vergebener Siebenmeter von Pro Sports Maxima Mäding, hatte beim 29:27 nur noch statistischen Charakter.

„Mein Glückwunsch geht an die Rostockerinnen“, so Gäste- Trainer Stephan Schulz nach dem Schlusspfiff. „Letztendlich haben sie ihre starken Minuten in der ersten und zweiten Halbzeit genutzt und verdient gewonnen. Ich möchte aber auch sagen, dass ich sehr stolz auf meine Mannschaft bin. Wir fahren natürlich nicht nach Rostock und sagen ‚Wir schlagen heute die Dolphins‘, aber wir haben uns sehr gut verkauft.“ Seine Gegenüber Ute Lemmel nutzte ihr Statement, um ihre Damen für den Saisonendspurt wachzurütteln: „Wir haben es letzte Woche gegen Altlandsberg schon gesehen und bekamen es auch heute bestätigt: Unabhängig vom Tabellenplatz des Gegners dürfen wir niemanden auf die leichte Schulter nehmen. Wir müssen hundertprozentig konzentriert sein. Das war heute nicht der Fall. Und dann bekommst Du gegen einen Gegner wie Pro Sport Probleme.“ Am kommenden Wochenende sind die Damen des Rostocker HC spielfrei. Es geht für sie am Samstag, den 29. Februar beim Berliner TSC weiter. „In der kommenden Woche werden die Frauen individuell trainieren. Es ist vielleicht auch ganz gut, mal den Kopf freizubekommen. Ab übernächste Woche bereiten wir uns dann auf den TSC vor“, so der Fahrplan von Ute Lemmel für die kommenden  Tage. Der kommende Gegner verlor sein Auswärtsspiel am Sonnabend gegen den BFC Preussen mit 33:25 und ist momentan Tabellenneunter. Anwurf wird um 17.30 Uhr sein.

Spielfilm:
3:2 (5.), 3:4 (10.), 6:7 (15.), 9:10 (20.), 11:12 (25.), 15:13 (Hz.) – 21:18 (40.), 26:23 (50.), 27:26 (55.), 29:27 (60.)

Siebenmeter:
RHC: 5/4, Pro Sport: 4/2

Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, Pro Sport: 4 Minuten

So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, S. Peters – L. Johannisson (5), L. Schultz (2), A. Rohde (2), F. Krüger (4), R. Andersson (1) C. Kellert (4/1), L. Bunke (2), J. Böhme, H. Strack (2), A. Fränk (4/3), S. Powierski (3)