Rostocker HC empfängt HV GW Werder/ Toni Fränk bleibt ein weiteres Jahr ein Delfin

Für die Damen des Rostocker HC steht am Sonnabend der vorletzte Spieltag und damit das letzte Heimspiel dieser Saison an. Durch die Niederlage am vergangenen Wochenende beim bereits feststehenden Meister der Oberliga Ostsee- Spree, dem VfV Spandau, rutschten die Dolphins auf den dritten Tabellenplatz ab. Mit einem Punkt Rückstand auf den BFC Preussen, der auf dem zweiten Platz rangiert, gehen sie die letzten beiden Aufgaben der Saison an. Am Sonnabend ist der HV Grün Weiß Werder in Rostock zu Gast.

Die Ausgangslage für die erste Frauenmannschaft des RHC ist vollkommen klar: Wenn man in der Tabelle noch den zweiten Platz erringen will, muss man zunächst seine Hausaufgaben erledigen. Dass diese nicht unbedingt einfach sein werden, dürfte auf der Hand liegen. Mit dem HV GW Werder hat der Rostocker HC am Wochenende einen kampfstarken Gegner vor der Brust. Im Hinspiel behielten die Ostseestädterinnen nach schwierigen 60 Minuten mit 23:19 die Oberhand. Auch die weiteren Saisonergebnisse der Mannschaft aus dem alten Obstgarten Berlins lesen sich teilweise beachtlich. So war der Tabellensechste (21:19 Punkte) den Preussen nur mit einem Tor unterlegen. Weiterhin feierte man mit dem 40:5 gegen Brandenburg- West den deutlichsten Sieg der Saison. Mit Gloria Herholc (122 Tore) haben die Blütestädterinnen die aktuell drittbeste Werferin der Liga in ihren Reihen. Mut darf das Ergebnis im Heimspiel der letzten Saison machen. Da gewann die Lemmel- Sieben mit 30:23. Zum schwierigen Heimspielgegner am Sonnabend gesellen sich in einem, zugegeben sehr verzerrten, Saisonfinale (drei Wochen) später die Berliner Handballerinnen von Pfeffersport. Mit Bianca Braune (114 Saisontore) und Rabea Pein (101) hat die Mannschaft gleich zwei Spielerinnen in der Top 10 der Torjägerinnen. Als Tabellenneunter hat Pfeffersport zwei Spieltage vor dem Ende bereits sieben Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Eine starke Rückrunde mit Siegen bei den Füchsen II und beim BFC Preussen und einer 3- Tore- Niederlage gegen Spandau runden das Bild von einer schwierigen Auswärtsaufgabe ab. Am vergangenen Spieltag trafen beide Restgegner der Rostock Dolphins direkt aufeinander. Pfeffersport gewann sein Heimspiel mit 28:27.

Um noch den zweiten Tabellenplatz zu erreichen, der bei einem Spandauer Verzicht das Aufstiegsrecht in Liga 3 bedeuten würde, müssen die Damen von Ute Lemmel und Torsten Deil also zunächst ihren Teil erledigen und anschließend auf einen Patzer des BFC Preussen hoffen. Der BFC ist am Sonnabend in Schöneberg- Friedenau und am letzten Spieltag gegen Ahrensdorf/ Schenkenhorst gefordert. Da der RHC den direkten Vergleich gewonnen hat, würde bei zwei eigenen Siegen ein Verlustpunkt der Preussen ausreichen.

Dies ist allerdings Zukunftsmusik. Zunächst gilt es, sich dem kommenden Gegner zu widmen und das Spandau- Spiel vom letzten Samstag aus den Kopf zu bekommen. Dass man es viel besser kann, haben die Delfine in der Saison bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Anwurf ist am Sonnabend um 16 Uhr in der Fiete- Reder- Halle in Marienehe.

Derweil wird die Saisonplanung für das kommende Jahr beim RHC weiter vorangetrieben. Mit Antonia Fränk und Hanna Strack haben zwei weitere Spielerinnen für die nächste Saison zugesagt, Delfine bleiben zu wollen.

In der vergangenen Trainingswoche war Toni Fränk mit einem Magen- Darm- Virus außer Gefecht gesetzt und konnte nicht am Training teilnehmen. Ihr Einsatz am Wochenende ist fraglich. Die junge Aufbauspielerin baut momentan ihr Abitur und möchte im Herbst ein Studium der Grundschulpädagogik beginnen. Sie hat sich gegen Angebote anderer Vereine, doch viel mehr für den RHC entschieden: „Ich habe in den drei Jahren bei den ersten Frauen viel erlebt und gesehen. Es wäre natürlich schön, auch mal nicht nach Berlin zum Auswärtsspiel zu fahren. Zwar winken in der nächsten Saison ein paar Derbys in Liga 4, aber ich würde gern mal was Neues vom Handball sehen. Wenn wir also die Möglichkeit haben könnten, aufzusteigen, würde ich mich sehr freuen.“ Die Leistungen der jungen Mannschaft von Toni Fränk in dieser Saison gleichen einem Wechselbad der Gefühle. Starken Auftritten folgen immer wieder Leistungseinbrüche. „Als junge Mannschaft fällt es uns manchmal schwer, in kitzligen Situationen den Kopf zu bewahren. Dann wäre es schön eine erfahrene Hand an der Seite zu wissen, die uns anführt. Aber im nächsten Moment ist unsere jugendliche Entschlossenheit auch unsere größte Stärke“, so das Rostocker Eigengewächs über die Situation ihrer Mannschaft.