Rostocker HC – SV Grün Weiß Schwerin 20:20 (11:11)
Rostock Die Dolphins bleiben in der aktuellen Drittligasaison in eigener Halle ungeschlagen, allerdings ist die Heimweste seit Samstag nicht mehr blütenweiß. In einem torarmen, aber hochspannenden Landesderby kam der Tabellenführer Rostocker HC gegen den Tabellendritten Grün Weiß Schwerin nicht über ein 20:20 hinaus.
Es war alles angerichtet für eine stimmungsvolle Partie zwischen den beiden Spitzenteams der Nordstaffel der dritten Liga. Sowohl die Anhänger der Gastgeberinnen als auch die zahlreichen mitgereisten Gästefans sorgten für eine laustarke, aber jederzeit faire Atmosphäre in der Rostocker Fiete-Reder-Halle. Der Auftakt in das Derby gestaltete sich trotzdem zäh.
Es dauerte gut zwei Minuten, ehe die Gäste per Strafwurf den ersten Treffer erzielten. Patryca Drewnik, mit 9 Treffern erneut erfolgreichste Werferin beim Tabellenführer, glich umgehend aus. Es war der Auftakt eines ersten Durchgangs, bei dem zunächst die Gäste immer vorlegten. In der 10. Spielminute war es dann Nele Reimer (2) vorbehalten, mit dem 5:4 die erste Rostocker Führung zu erzielen. Gleichwohl blieb es weiterhin ein torarmes, aber ausgeglichenes Spiel. Zwar stand die Rostocker Abwehr sicher, doch im Umkehrspiel zeigten sich bereits in dieser Phase große Reserven in der Chancenverwertung bei den Hansestädterinnen. So konnten die Delfine zwar immer wieder vorlegen, aber die auf Augenhöhe mitspielenden Grün Weißen wussten immer eine Antwort. In der 22. Minute stand gerade einmal ein 8:8 an der Anzeigetafel. Doch dann legten die Ostseestädterinnen einen kleinen Zwischenspurt ein und konnten innerhalb von zwei Minuten mit dem 11:8 etwas enteilen. Gästetrainer Johannes Prothmann nahm nach exakt 25 Minuten bereits seine zweite Auszeit. Seine Spielerinnen nahmen sich die Ansage des Trainers offensichtlich zu Herzen und ließen in den verbleibenden fünf Minuten bis zur Pause keinen Gegentreffer mehr zu. Da die Gäste im Angriff nun etwas effektiver waren, konnten diese bis zur Halbzeit wieder Gleichstand herstellen. Beim Stand von 11:11 wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang sank dann die Wurfeffektivität auf beiden Seiten weiter. Waren es in der ersten Halbzeit noch 22 Treffer, wurden den Zuschauern nun nur noch 18 erfolgreiche Abschlüsse geboten. Da die Abwehr der Gastgeberinnen um Torhüterin Lena Clasen weiterhin sehr gut stand, konnten die Einheimischen bis zum 15:12 (43.) erneut einen kleinen Vorsprung herauswerfen. Die Gäste nahmen ihre letzte Auszeit und konnten in der Folge innerhalb von fünf Minuten selbst mit 16:15 in Führung gehen. Es war der Auftakt einer spannenden Schlussphase. Vier Minuten vor dem Ende lag erneut der Tabellenführer mit 19:17 vorn, aber es reichte nicht. Eine Minute vor dem Ende erzielten die Gäste den Treffer zum 20:20-Endstand.
Dominic Buttig lobte zunächst das Deckungsverhalten seiner Spielerinnen, war aber mit dem Spiel nach vorn an diesem Tag nicht zufrieden: „Im Angriffsspiel leisteten wir uns neben den vier verworfenen Siebenmetern zu oft Angriffe, in denen uns die Kaltschnäuzigkeit fehlte, um die aggressive Schweriner Abwehr vor Probleme zu stellen. Vor allem in den Phasen, in denen wir mit drei Toren vorn waren und die Möglichkeit hatten, den Vorsprung auszubauen, haben wir zu viel liegenlassen.“
Am kommenden Sonntag wollen die Dolphins beim TSV Altenholz mit einem Doppelpunktgewinn den nächsten großen Schritt in Richtung Aufstieg in die zweite Bundesliga gehen.
OM
Spielfilm:
0:1, 3:4, 6:4, 8:8, 11:8, 11:11 – 12:11, 15:12, 15:16, 18:16, 19:17, 19:19, 19:20, 20:20
Siebenmeter:
RHC: 5/1, GW: 4/3
Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, GW: 6 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Kiana Zidorn – Anna Franz (1), Britt Punzius (1), Charlotta Beuck, Emma Dubrau, Nele Reimer (2), Merja Wohlfeil (3), Marie-Sophie Weitzel (1), Lidia Halawczak (2), Finia Wolf, Patryca Drewnik (9/1), Jette Köppen (1), Megan Pieth, Nicole Rotfuß
Neueste Kommentare