Rostocker HC – TSV Wattenbek 25:24 (8:13)
Rostock Und die Null steht. In einem dramatischen Finale holen die Dolphins in der dritten Liga am Samstagabend vor einem begeistert mitgehenden Publikum gegen den TSV Wattenbek innerhalb von 30 Minuten einen 5-Tore-Rückstand auf und gewinnen am Ende durch den letzten Treffer von Rostocks erfolgreichster Torschützin Lara Brezenci (7 Tore) knapp mit 25:24. Während die Gäste nach einer ganz starken Partie gegen den Ligaprimus enttäuscht die Köpfe hängen ließen, feierten die Ostseestädterinnen gemeinsam mit ihren Fans den elften Sieg im elften Spiel.
Es war für das Team von Dominic Buttig der erwartet schwere Rückrundenauftakt vor gut 350 Zuschauern in der Fiete-Reder-Halle. Der Rostocker Trainer konnte dabei ebenso auf die wiedergenesene Martina Corkovic zurückgreifen wie auch auf Nicole Rotfuß, die in der Vorwoche beruflich verhindert war. Weiter verzichten musste er jedoch auf Liza Johannisson, Celin Kellert und Aenna Schult.
Die Gäste hatten in der gesamten Hinrunde lediglich ein Auswärtsspiel verloren und präsentierten sich entsprechend selbstbewusst. So begann die Partie denn auch mit einer Gästeführung, die allerdings von Nele Reimer umgehend ausgeglichen wurde. Gleichwohl, so richtig in Fahrt kam der Rostocker Angriffswirbel nicht. Insbesondere die Chancenverwertung war im ersten Durchgang ein Problem auf Seiten der Delfine. Co-Trainer Thomas Rohde zählte allein in den ersten 30 Spielminuten 15 vergebene Chancen. Die Gäste präsentierten sich hier deutlich effektiver. Insbesondere Maxie Bech, die sieben ihrer 11 Tore im ersten Durchgang erzielte, bekam die RHC-Abwehr lange nicht in den Griff. Beim Stand von 3:7 (14.) nahm Dominic Buttig seine erste Auszeit. In der Folge kämpften sich die Gastgeberinnen wieder etwas heran, doch nach dem 5:7 (15.) schlichen sich erneut die Abschlussprobleme ein, sodass die Gäste den Vorsprung wieder vergrößerten. Beim Stand von 8:13 wurden die Seiten gewechselt.
Es dauerte, ehe im zweiten Durchgang der erste Treffer fiel. Die Abwehr der Gastgeberinnen um Torhüterin Sara Peters stand jetzt besser, doch erst nach über drei Minuten trafen die Delfine, dann allerdings gleich dreimal am Stück. Martina Corkovic, Nele Reimer und Jette Köppen verkürzten auf 11:13, die Gastgeberinnen waren wieder im Spiel. Mannhard Bech nahm seine Auszeit und der TSV erhöhte erneut auf 14:11. Aber der Tabellenführer war nun nicht mehr abzuschütteln. Lara Brezenci und zweimal Kapitänin Hanna Strack verwandelten und der Spielstand war beim 14:14 (40.) erstmals seit dem 3:3 ausgeglichen. Zwar legte Wattenbek wieder vor, doch nach dem 15:17 sorgten die beiden Kroatinnen in Diensten des RHC dafür, dass die Einheimischen mit 18:17 (47.) ihre erste Führung erzielten. Es war der Start einer hochspannenden Schlussphase zweier an diesem Tag ganz starker Mannschaften. In der 55. Spielminute gingen die Gäste letztmalig in Führung, doch nach dem 22:23 nahm Dominic Buttig seine zweite Auszeit und gab seinen Spielerinnen offensichtlich die richtigen Impulse. Lara Brezenci und Nele Reimer brachten die Dolphins wieder mit 24:23 nach vorn, Wattenbek glich umgehend aus. In der 59. Spielminute erzielte dann erneut Lara Brezenci das 25:24 für den RHC. Sara Peters hielt mit einer Parade den Vorsprung fest, dann hatten die Gastgeberinnen den letzten Angriff. Auch wenn dieser am Ende keinen Treffer mehr einbrachte, jubelte das Team gemeinsam mit den Fans über eine ganz starke Leistung im zweiten Durchgang, dank der der Tabellenführer weiterhin seine weiße Weste wahren kann.
Bevor er etwas zum Spiel seiner Mannschaft sagte, wollte TSV-Trainer Mannhard Bech ein Kompliment loswerden: „Das war hier eine tolle Stimmung in der Halle in einem wirklich tollen Spiel. Uns liegt die Spielweise der Rostockerinnen, deswegen haben wir uns hier schon etwas ausgerechnet. Glückwunsch an Rostock, die zwar heute glücklich gewonnen haben, aber zu Recht ganz oben stehen.“
Sein Gegenüber Dominic Buttig war einfach nur erleichtert: „Wir haben uns schon in Wattenbek schwer getan und auch heute war es der erwartet schwere Gegner. Insbesondere im ersten Durchgang lassen wir einfach zu viel liegen. Aber mein Team hat sich da rausgekämpft und am Ende den Erfolg erzwungen. Jetzt haben wir nächste Woche noch das Derby in Schwerin vor der Brust, dann haben sich alle ihren Weihnachtsurlaub redlich verdient.“
Am kommenden Sonntag treffen die Dolphins im letzten Punktspiel des Jahres 2022 um 17:00 Uhr in der Sporthalle an der Reiferbahn in der Landeshauptstadt zum Derby auf Grün Weiß Schwerin und wollen dabei natürlich den Hinspielerfolg (22:20) wiederholen und die weiße Weste mit in die Weihnachtspause nehmen.
OM
Spielfilm:
0:1, 1:3, 3:3, 3:7, 5:7, 6:8, 6:11, 8:13 – 11:13, 14:14, 14:16, 15:17, 18:17, 22:20, 22:23, 24:23, 25:24
Siebenmeter:
RHC: 1/1, TSV: 3/2
Zeitstrafen:
RHC: 4 Minuten, TSV: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Lena Clasen, Sara Peters – Lara Brezenci (7/1), Julia Hinz, Nele Reimer (4), Emily Selle, Hanna Naussed, Lena Bunke, Hanna Strack (3), Martina Corkovic (6), Jette Köppen (3), Antonia Fränk (1), Nicole Rotfuß (1)
Neueste Kommentare