Rostocker HC – TSV Rudow 24:10 (8:4)
Die Damen des Rostocker HC haben ihren zweiten Platz in der Oberliga Ostsee- Spree erfolgreich verteidigt. Gegen den TSV Rudow gewann die Mannschaft von Ute Lemmel und Torsten Deil am Samstagnachmittag mit 24:10 (8:4). Vor dem Aufeinandertreffen mit dem Spitzenreiter aus Spandau (30:21- Sieg beim HV GW Werder) trennen beide Mannschaften bei noch drei ausstehenden Partien weiter vier Punkte. Tabellendritter bleibt der BFC Preussen, der bei Pro Sport mit 29:24 gewinnen konnte. Der TSV Rudow hingegen hat als Drittletzter mit sechs Punkten Rückstand auf Platz 9 nur noch theoretische Chancen auf den tabellarischen Klassenerhalt.
Die Rostock Dolphins mussten die Ausfälle von Victoria Schlegel, Vanessa Bladt und Justine Schwarz kompensieren, für sie wurden Lilly Schultz, Sarah Müller und Carolin Kordt aufgeboten. Der RHC zeigte sich im Vergleich zum Auftritt bei der Zweitvertretung der Füchse vor Wochenfrist in der Abwehrarbeit verbessert. Nadine Berger im Rostocker Kasten hatte ihre Vorderleute im Griff, so dass die Gäste nicht wirklich in Schwung kamen. Als die RHC- Torfrau in der 16. Minute auch den dritten Siebenmeter der Gäste entschärfte, war ihre Mannschaft allerdings nur mit 5:2 in Führung. Dies lag an dem speziell im ersten Durchgang viel zu harmlosen Offensivspiel. Nach einem wunderschönen Anspiel von Rieke Anderson auf Antonia Fränk fiel zwar das 1:0, da waren aber schon fast drei Minuten gespielt. Insgesamt fehlte den Delfinen die rechte Idee, um mehr aus ihrem Ballbesitz zu machen. Mal zu langsam, wenn Tempo gefragt war, dann zu überhastet, wenn Ruhe angebracht gewesen wäre- immer wieder lief sich die Lemmel- Sieben in der Rudower Abwehr fest. „Wir haben zu viel quer gespielt, ohne mit Tempo in die Lücken zu gehen“, so die Analyse von Trainerin Ute Lemmel nach dem Spiel. „Ich bin wirklich verwundert darüber, wie viele Probleme die Mannschaft im Umgang mit dem Ball zeigte.“ In der Tat leisteten sich ihre Damen eine große Zahl an technischen Fehlern, die den Spielfluss zusätzlich hemmten. Die Folge war ein wenig ansehnliches Spiel, in dem beim Stand von 8:4 die Seiten gewechselt wurden.
Die zweite Halbzeit begann für die Gastgeberinnen in Unterzahl und mit einem Fehlwurf von Toni Fränk, doch die Rostocker Offensivabteilung sollte dennoch in der verbleibenden Spielzeit etwas mehr Betriebstemperatur bekommen. Lilly Schultz verwandelte nach schönem Zusammenspiel mit Nora Leonhardt einen Konter zum 10:4 (35.). Wenig später war der Konter von Nicole Rotfuß eigentlich schon unterbunden, doch über Umwege kam sie zur eigenen zweiten Welle und erhöhte auf 12:4 (40.). Hatte es für den TSV Rudow im ersten Durchgang noch neun Minuten gedauert, um das erste Mal Zählbares an die Anzeigetafel zu bringen, so brauchte die Mannschaft von Trainer George Abu- Bonsrah in der zweiten Hälfte sogar elf Minuten: Valerie Nusche traf zum 11:5. Beim 16:6 durch Frances Krüger war der RHC erstmals mit zehn Treffern in Führung (47.). Die junge Rostockerin war nicht nur erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft, sie machte auch vor, wie es laufen sollte. Mehrmals ging es für sie dahin, wo es wehtut. Auch mit der Einwechslung von Sarah Müller und Carolin Kordt kam es zum Ende der Partie bei nachlassenden Kräften der Gäste zu einer finalen Belebung des heimischen Angriffs, so dass am Ende immerhin 24 Tore auf der Habenseite verbucht werden konnten. Für die Gäste erzielte Celine Bergemann drei Sekunden vor dem Ende das zehnte Tor und sorgte so für den Endstand.
Neben der Kritik an der Offensive fand Ute Lemmel nach dem Spiel lobende Worte für ihre Abwehr. Immerhin hatte man die Führende in der Torschützenliste der Liga auf Seiten der Gäste gut im Griff (Valerie Nusche traf lediglich zweimal) und ließ auch sonst wenig zu. „Zehn Gegentore sprechen eine deutliche Sprache. Da kannst Du natürlich zufrieden sein. Wir haben verdient gewonnen, weil wir den Gegner beherrschten. Insgesamt war es eine sehr zähe Angelegenheit“, resümierte Rostocks Coach.
Am kommenden Wochenende (Samstag, 30. März) sind die Dolphins wie eingangs erwähnt beim Tabellenführer zu Gast. Dann empfängt der zweitbeste Angriff der Liga (549:411 Tore) die beste Abwehr (497:380). „Das wird nächste Woche ein ganz anderes Spiel als heute“, ist sich Ute Lemmel sicher. „Für uns wird es wichtig sein, in der Defensive gut zu stehen und über die erste und zweite Welle konzentriert abzuschließen. Wir brauchen um die 30 Prozent Tore aus dem Konterspiel, um erfolgreich zu sein“, so die mathematische Erfolgsformel der Dolphins- Trainerin. Anwurf am Falkenseer Damm in Berlin- Spandau wird um 17 Uhr sein.
Spielfilm:
2:0 (5.), 3:1 (10.), 5:2 (15.), 5:3 (20.), 6:3 (25.), 8:4 (Hz.) – 10:4 (35.), 12:4 (40.), 14:6 (45.), 18:7 (50.), 20:8 (55.), 24:10
Siebenmeter:
RHC: 3/3, TSV: 6/2
Zeitstrafen:
RHC: 10 Minuten, TSV: 2 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
N. Berger, S. Peters – L. Schultz (1), C. Kordt (3), L. Johannisson, M. Stammer, A. Rohde (1/1), F. Krüger (5), S. Müller(2), R. Anderson (1), H. Strack (1), N. Leonhardt (3), A. Fränk (4/2), N. Rotfuß (3)
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